Hohenlimburg. .

Wann wird das alte Gymnasium endlich abgerissen? Gleich mehrfach beschwerten sich Anwohner von der Gumprecht-straße über randalierende Jugendliche im Alter zwischen 15 und 20 Jahren, die in das leer stehende Gebäude einsteigen und ordentlich Party feiern. Nicht nur Party?

„Wir haben mehrfach bei der Polizei angerufen“, versicherte ein Anwohner.

So dramatisch sieht es Hohenlimburgs Polizeichef Thomas Hirschberg nicht. „Anrufe der Anwohner hat es gegeben. Aber nicht in großer Zahl. Die ist überschaubar“, betont er. Und von einem Gefahrenschwerpunkt oder einem großen Gefahrenpotenzial wollte er deshalb erst recht nicht sprechen. Grundstücksbesitzer Michael Glod (Villa Nova GmbH) weiß um die Problematik der jugendlichen Einsteiger. „Was sollen wir machen? Wenn wir ein geöffnetes Fenster verriegeln und verrammeln, steigen die Jugendlichen durch ein anderes ein. Das Gebäude ist so groß.“

Doch was passiert überhaupt mit der alten „Penne“ und dem Grundstück? Wann erfolgt der versprochene Abriss? Bekanntlich hatte die Stadt Hagen nach einem Ratsbeschluss im November 2012 einen Vertrag mit der Firma Villa Nova GmbH abgeschlossen. Ein halbes Jahr später wurde der Kaufvertrag beurkundet. Doch seitdem herrscht Funkstille.

Wohlfahrtsverband hat Interesse

Die Villa Nova GmbH habe zwar eine Bauvoranfrage, aber noch keinen Bauantrag gestellt, wie Glod gestern auf Anfrage bestätigte.

Gleichzeitig hat er jedoch die Verwaltung um eine Fristenverlängerung zur Abgabe eines solchen Antrages gebeten. Hintergrund ist, dass ein Investor seine Zusage abgespeckt habe und nun nicht mehr im einst zugesicherten Umfang einsteigen möchte.

Gleichwohl hält Michael Glod zunächst noch an seiner Absicht fest, zwei Gebäude mit jeweils 14 Wohneinheiten und einer attraktiven Außenanlage harmonisch ins 4500 Quadratmeter große Gelände einzubringen: nämlich Haus Gumprecht und Haus Isenberg. „Wir haben wirklich tolle Pläne“, versichert er. Für ein Haus habe er deshalb bereits die schriftliche Zusage von einem renommierten Wohlfahrtsverband, der für ein anerkanntes Projekt ein Gebäude langfristig komplett mieten wolle. Drei oder vier konkrete Kaufinteressenten seien auch für Wohnungen im zweiten Gebäude vorhanden.

Gleichwohl werde die Villa Nova GmbH nicht als Bauträger auftreten, sondern nur vermitteln und beraten. Grund dafür sei, so Glod, dass er mehrere andere Projekte parallel plane und sich deshalb nicht verzetteln wolle. So Im Spieck, in Berchum und in Garenfeld. „Wir lassen uns nicht von der Politik und der Verwaltung unter Druck setzen“, baut Michael Glod darauf, dass er einen zeitlichen Aufschub erhalten werde. Und wenn nicht? „Dann geben wir das Grundstück wieder an die Stadt Hagen zurück.“

Die Verwaltung möchte die Frist verlängern. Jetzt hat die Politik das Wort. So die Bezirksvertretung am 22. Januar.