Hagen. .

Aus der Vogelperspektive ist es mehr als deutlich zu erkennen: Die neue Zentrale des Hagener Energieversorgers Enervie auf Haßley ist eine der größten Baustellen, die Hagen derzeit vorzuweisen hat. Die Rohbauarbeiten sind längst beendet, die markante Fensterfront ist installiert. Und trotzdem muss jetzt alles reibungslos verlaufen, damit im Mai die Einweihung erfolgen kann. Die Stadtredaktion erklärt in der heutigen Folge unserer Serie über die Hagener Großbaustellen, was künftig wo in der neuen Enervie-Zentrale beheimatet sein wird.

1. Verwaltungsgebäude: Im Verwaltungsgebäude wird es 570 Arbeitsplätze für etwa 650 Mitarbeiter geben. Und für sie wird sich Entscheidendes ändern: Es wird keine festen Schreibtische mehr geben. Die Arbeitsplätze werden in den verschiedenen Abteilungs- und Bereichsflächen frei gewählt. Um dieses Konzept möglich zu machen, müssen die Arbeitsplätze zu Dienstende komplett abgeräumt werden. Für persönliche Sachen gibt es Schließfächer.

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2. Betriebsrestaurant: Das Betriebsrestaurant ist auf etwa 400 Essen täglich ausgelegt. Die rund 150 Sitzplätze werden somit in der Zeit von 12 bis 14 Uhr grob gesagt dreifach belegt. Es wird täglich eine Menüwahl aus drei bis vier Gerichten geben. In einer Cafeteria werden von 6 Uhr bis 16 Uhr kleine Snacks angeboten werden. Das gesamte Angebot wird aber nur für Mitarbeiter gelten. Es ist nicht geplant, die Kantine auch für Außenstehende zu öffnen.

3. Büros und Werkstätten Übertragungstechnik/Gebäudemanagement: Mit Übertragungstechnik ist der Informationsaustausch der technischen Netzanlagen gemeint. In diesem Büro- und Werkstattbereich sind neben den technischen Mitarbeitern auch Auszubildende tätig. Das Arbeitsplatzkonzept für die Büroarbeitsplätze entspricht dem der Verwaltung. Das heißt: Auch hier wird gewechselt.

4. Werkstätten Strom/Gas/Wasser und Prüfstellen:Hier werden Zähler geprüft und geeicht, Schaltanlagen montiert und Rohre geschweißt. Enervie wird am neuen Zentralstandort Störfallwerkstätten für Hagen und Umgebung unterhalten. Hier werden viele technische Spezialisten tätig sein, die Arbeitsplätze sind entsprechend ausgestattet. Ein Wechselprinzip wie im Verwaltungsbereich mit täglichem Schreibtischwechsel lässt sich dort nicht anwenden.

So sieht die Baustelle aus der Vogelperspektive aus.
So sieht die Baustelle aus der Vogelperspektive aus. © Blossey/Nossutta

5. Parkplätze:Wie viele Parkplätze genau entstehen werden, ist noch unklar. „Wir befinden uns noch in der Feinplanung für das Mobilitätskonzept“, so Enervie-Sprecher Andreas Köster. Es werden aber auf jeden Fall weniger Stellplätze als Mitarbeiter sein. Das Unternehmen setzt darauf, dass viele Mitarbeiter mit öffentlichen Verkehrsmittel kommen, der Schnellbus hält direkt am Kreisverkehr. Dafür sind vergünstigte Mitarbeiter-­Tickets geplant.

6. Energie:Eine Klimaanlage wird es in dem neuen Gebäude nicht geben. Eine Vorhangfassade mit drehbaren Lochmetall-Lamellen, die sich dem Sonnenstand anpassen, soll verhindern, dass die Wärme ins Gebäude eindringt. Dadurch reicht eine maschinelle Lüftung zur Optimierung der Raumluft. „Das Gebäude wird nach dem Energielabel Leed Gold zertifiziert“, so Köster. Die gesamte Beleuchtung besteht aus LED-Technik.

Die neue Zentrale soll sich zum Teil selbst mit Strom versorgen: Die Dächer werden mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Die Planungen, auf dem Lagergebäude drei Kleinwindkraftanlagen zu errichten, um damit Strom für den direkten Verbrauch am Standort zu produzieren, sind noch nicht abgeschlossen.