Hagen. . Die Staatsanwaltschaft Münster hat Anklage wegen Totschlags gegen den 33-jährigen Sergej B. erhoben. Zudem sieht sie ihn als voll schuldfähig an und hat daher beantragt einen Haftbefehl zu erlassen und ihn aus der Psychiatrie in Untersuchungshaft zu verlegen.
Im Juli hatte Sergej B. auf Emst für Angst und Schrecken gesorgt: Er hatte eine Tankstellenmitarbeiterin und später ein Spaziergänger-Pärchen brutal überfallen. Zudem attackierte er völlig grundlos zwei Frauen. Die Hagener Polizei hatte ihn kurz später festnehmen können, er wurde auf richterlichen Geheiß in der Psychiatrie untergebracht.
Erst im Herbst stellte sich heraus, dass Sergej B. in der Zeit des Emster Gewaltexzesses wahrscheinlich auch einen Menschen getötet hat. Und zwar den 24-jährigen Andy B., der zuletzt lebend in Lüdenscheid gesehen worden war und dessen Leiche im Juli aus einem im Dortmund-Ems-Kanal versenkten Pkw geborgen wurden. Ein DNA-Abgleich macht die Ermittler sicher, dass Sergej B. den 24-Jährigen mit mehreren Messerstichen getötet hat.
„Es ist weiterhin völlig ungeklärt, wo Sergej B. auf Andy A. getroffen ist und wo er diesen getötet hat. Ebenso wenig konnte bisher das Tatmotiv geklärt werden. Sergej B. schweigt zu der Tat“, erklärt Oberstaatsanwalt Heribert Beck. Ein Mordmerkmal habe nicht mit hinreichender Sicherheit festgestellt werden können, daher „nur“ die Totschlags-Anklage. In dem bald am Münsteraner Landgericht stattfindenden Prozess werden auch die Hagener Taten verhandelt werden.