Hagen. .

Alle Jahre wieder fährt ein Lastwagen vor der Suppenküche am Märkischen Ring vor. Auf der Ladefläche: Zentnerweise Lebensmittel, die der Containerdienst Gubisch, weitere Unternehmer und Privatpersonen gespendet haben, damit Hagens Bedürftige ein warmes Mittagessen oder ein gutes Frühstück genießen dürfen.

Nun war es wieder so weit. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer hatten sich vor der Suppenküche eingefunden, um den Lastwagen zu entladen und die Grundnahrungsmittel kisten- und säckeweise in den Lagerraum zu verfrachten, darunter 200 Kilo Kartoffeln, 100 Kilo Zwiebeln, 80 Kilo Möhren, 60 Kilo Kohl, 40 Kilo Sellerie und 20 Kilo Porree. Auch frisches Fleisch zum Einkochen, Mettwürstchen, 600 Konservendosen, 200 Päckchen Nudeln, Kaffee, Milch, Zucker, Mehl und Mais waren gespendet worden.

Viermal Mittagessen

„Jetzt hat die Suppenküche wieder Vorräte für ein halbes Jahr“, freute sich Dirk Thiedemann, Inhaber des Tante-Emma-Ladens in der Malmkestraße in Boelerheide, der die Aktion mitorganisiert hatte. Doch schnell musste er sich von Theo Schollen, Vorstand der Suppenküche, eines Besseren belehren lassen: „Das reicht bei weitem nicht so lange.“ Schließlich würde viermal pro Woche (montags, mittwochs, donnerstags, samstags) ein Mittagessen ausgegeben, zu dem sich bis zu 250 Arme einfänden, freitags gebe es außerdem Frühstück. Trotzdem sei die Lastwagen-Spende hochwillkommen, so Schollen: „Das ist großartig.“

Männer sind unter den Gästen der Suppenküche eindeutig in der Überzahl. „Uns fehlen die Rentnerinnen“, so Gerd Kemp, ehrenamtlicher Helfer, „obwohl die doch eigentlich am ärmsten dran sind.“ Möglicherweise liege bei Frauen die Schamgrenze höher, sie wüssten sich in schweren Zeiten womöglich auch besser zu helfen.

Hans Erich Schmidt hat festgestellt, dass immer mehr junge Leute die Suppenküche aufsuchen. In letzter Zeit komme regelmäßig eine türkische Mutter mit ihren drei Kindern vorbei.