Hagen..


Eine Verflechtung der Katholischen Krankenhaus Gesellschaft (KKH) mit dem Allgemeinen Krankenhaus (Hagener Modell) ist für Pfarrer Dr. Norbert Bathen, Leiter der Innenstadt-Pfarrei St. Marien, faktisch vom Tisch. „Es sei denn, das AKH könnte sich doch noch dazu durchringen, mit einem 49-Prozent-Anteil einer katholisch dominierten Lösung beizutreten“, weiß der Geistliche sehr wohl, dass es dafür überhaupt keine Signale gibt.

Klare Position

Nach seiner Wahrnehmung sei bereits seit September 2012 klar, dass Paderborn einer ökumenischen, gleichberechtigten Lösung nicht zustimmen werde. Damals sei er mit seinen Kollegen Dieter Osthus (St. Josef) und Christoph Schneider (St. Johannes) zum Sitz des Erzbistums einbestellt worden und es sei dem Hagener Trio unmissverständlich signalisiert worden, dass seitens des Bischofs weder einer gleichberechtigten Verflechtung noch der in Hagen zuletzt favorisierten Minderheitsbeteiligung unter wirtschaftlicher Führerschaft des AKH jemals zugestimmt würde. „Und auch ein Verkauf kommt für Paderborn nur dann in Frage, wenn es gar keine andere Alternative mehr gibt.“

Doch aktuell stehe für das Erzbistum der Erhalt der Katholischen Krankenhausgesellschaft absolut im Vordergrund, betont Bathen. Bei den drei Hagener Hospitälern habe sich über einen längeren Zeitraum eine wirtschaftliche Schieflage aufgebaut, die durch die Gesellschaft aus eigener Kraft nicht mehr begradigt werden könne. Die aus Paderborn avisierte Finanzhilfe in Höhe von 13 Millionen Euro sei von Banken eher nicht zu bekommen, so die Einschätzung des St.-Marien-Pfarrers. Vor diesem Hintergrund müsse man verstehen, dass Paderborn als Kapitalgeber sich vorbehalte, die Bedingungen eines künftigen Miteinanders – gemeint ist ein externer Partner mit einer 51-prozentigen Beteiligung – zu formulieren. Jetzt komme es darauf an, in der KKH-Gesellschafterversammlung Einstimmigkeit zu erzielen, da bei einer Patt-Situation ein Stillstand drohe, der die Katholische Krankenhaus Gesellschaft absehbar vor die Wand fahren lasse.

Katholische Klammer

„Rein ökonomisch betrachtet sehe ich die Sinnhaftigkeit eines Zusammenschlusses durchaus“, will sich Bathen weder den medizinisch-strategischen noch betriebswirtschaftlichen Vorteilen des „Hagener Modells“ verschließen. Aber das Bistum habe nun einmal den Erhalt des katholischen Krankenhauses in Hagen als oberste Präferenz vorgegeben. Damit sei auch die Zusage des Generalvikars aus August 2013, dass die CURA sich bei Hagener Einstimmigkeit einem Miteinander mit dem AKH nicht entgegenstellen werde, zwischenzeitlich überholt. Zudem sei auch die Paderborner Vision eines breit aufgestellten Krankenhaus-Konzerns über das ganze Bistum hinweg eine denkbare Variante. Aus einem solchen Verbund wolle man ein so großes Stück wie die Hagener Hospitäler sicherlich nicht herausbrechen.