Hagen-Mitte. . Beim ersten Treffen vor zwei Wochen waren mehr als 150 Interessierte ins Rathaus gekommen, um an der Erstellung des Kulturmasterplans für Hagen mitzuwirken. Bei der zweiten Veranstaltung sichtete man nur noch knapp 90 Teilnehmer (und nach der Pause waren die Reihen empfindlich gelichtet), doch wurde es nun in vier Arbeitsgruppen konkret.
Es ging um Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken für die heimische Kultur. Nach dem 20/80-Prinzip (wenig Einsatz der Ressourcen Arbeit und Zeit – großer Ertrag) wurden von vielen Personen in drei Zeitphasen à jeweils 30 Minuten zahlreiche Informationen zusammengetragen.
Lebhaft diskutierten die Anwesenden darüber, wie Schwächen der Hagener Kultur zu überwinden seien. Die Probleme „Kultur wird ständig in Frage gestellt und erfährt nur mangelnde Anerkennung“ sowie „Kultur gilt als freie Leistung und kann daher leicht finanziell beschnitten werden“ kristallisierten sich als Knackpunkte, ebenso ein zu schwaches Marketing z.B. im Kunstquartier.
Einige bemängelten ein zu geringes Angebot für junge Leute, Vertreter der Kulturzentren eine Stadtverwaltung, die die kulturelle Vernetzung verkümmern lasse. Rouven Lotz (Schumacher-Museum) attestierte Hagen ein mangelndes Freizeitangebot für gut (aus)gebildete, gut situierte Mittdreißiger.
Als Stärken wurden Hagener Persönlichkeiten wie Ernst Meister und Nena sowie der Stadtteil Wehringhausen genannt, als Risiko die Finanznot der Stadt. In der stärkeren Einbeziehung Ehrenamtlicher sowie der heimischen Wirtschaft – Stichwort Kultursponsoring – sahen die Teilnehmer Chancen für Hagen.