Thieser-Sparvorschläge. Als ich die Vorschläge von Herrn Thieser zur Spar-Diskussion las, dachte ich erst, seine Ausführungen seien ein Scherz. Aber dann packte mich die Wut. Lebe ich doch seit fast 70 Jahren gerne in dieser Stadt und wundere mich schon seit Langem, dass man im Rathaus immer wieder verzockte Millionen mit einem Schulterzucken abtut, auf der anderen Seite aber schaut, wo auf Kosten der Bürger gespart werden kann.
Als wenn die Stadt unserem Rat gehöre. Und dann kommt auch noch das Argument, die Champagner-Etagen müssten ran. Wer, bitte schön, ist das eigentlich? Gehen nur Mitglieder dieser Spezies in Museen oder ins Theater? Wenn das so wäre, gäbe es wohl weltweit keine Museen und Theater mehr. Die wären nämlich nach kurzer Zeit mangels Zuschauerzahlen pleite. Nein, Herr Thieser! In unserem Museumsquartier und wundervollem Theater sehe ich immer nur ganz normale Menschen, die wie ich aus Hagen kommen oder auch von weiter weg – aus Trier, Neuss, Düsseldorf etc. Und alle diese Menschen besuchen unsere Kultureinrichtungen, weil sie dort unvergleichlich Schönes geboten bekommen.
So konnte ich letztens einen Ballettabend erleben, der mich nach gut zweieinhalb Stunden tief beglückt nach Hause gehen ließ. Da gaben 15 junge Leute auf der Bühne alles! Und diese jungen Menschen wollen Sie, Herr Thieser, arbeitslos machen?
Ich schlage vor, Sie gehen selbst in einen der nächsten Ballettabende und lassen sich mitreißen und verzaubern und sind anschließend dankbar für ein Theater, das seit Jahren am finanziellen Abgrund steht, und Hagener Bürgern so ein Erlebnis bietet und die Stadt über ihre Grenzen hinaus bekannt macht.