Hagen. .
Internationale Gäste und die wohl anmutigste Form körperlichen Könnens. Zum fünften Mal lud das Theater Hagen am Sonntagabend zur Aids-Tanzgala und setzte damit ein eindrucksvolles Zeichen der Solidarität mit HIV-Infizierten und an Aids erkrankten Menschen.
Mit 16 Programmpunkten präsentierte das Theater eine bunte Mischung aus klassischem und modernem Ballett. So gab’s den „Sterbenden Schwan“ zur Musik von Camille Saint-Saëns und Choreographien zu Bach genauso wie zeitgenössische Stücke zur Musik von David Bowie.
Internationales Teilnehmerfeld
Aus den unterschiedlichsten Städten und Ländern waren Ensembles zugereist, um für den guten Zweck zu tanzen. Neben der Staatlichen Ballettschule Berlin oder dem Ballett des saarländischen Staatstheaters, präsentierte sich auch das Quorum Ballet Portugal und das Ensemble Norrdans Schweden. Aber auch das Ballett Hagen bot verschiedene Choreografien, unter der Leitung von Ricardo Fernando, der neben Intendant Norbert Hilchenbach die Gäste durch den Abend führte. Langjährige Tanzprofis präsentierten ebenso eindrucksvoll ihr Können, wie auch die jungen Nachwuchstänzer vom Gymnasium Essen-Werden.
Das Besondere: Auch in diesem Jahr, ging der Erlös der Karten sowie weitere Spenden wieder an die Aids-Hilfe. „Ohne das so unermüdliche Engagement, die zahlreichen Sponsoren und all die Tänzer, die am heutigen Abend auf ihre Gagen verzichten, wäre diese Gala nicht umsetzbar gewesen“, so Hilchenbach.
Bereits seit 1987 klärt die Aids-Hilfe über das HI-Virus und die daraus resultierende Immunschwächekrankheit auf.
Ehrengast Ulrich Roehm
Auch Bürgermeisterin Brigitte Kramps folgte der Einladung ins Theater und appellierte an die Gäste, achtsam zu werden und zu bleiben im Kampf gegen Aids und im Umgang mit Erkrankten, um der Ignoranz gegenüber diesem Thema Einhalt zu gebieten.
Ehrengast am Sonntagabend: Ulrich Roehm, selbst ehemaliger Tänzer und Initiator des Deutschen Tanzpreises. In seiner Rede nahm er Bezug auf die endlosen Spardebatten rund um das Hagener Theater und erinnerte daran, wie wichtig Kultur und Theater in einer Stadt seien und hatte dabei das Publikum ganz auf seiner Seite. Der Höhepunkt des Abends war die Choreographie des Balletts zum Bolero von Maurice Ravel.
So gab’s nach fast vier Stunden Tanz denn auch stehende Ovationen und tosenden Applaus – ein eindeutiges Zeichen für einen rundum erfolgreichen, wenn auch nicht ganz kurzen, Abend.