Hagen. Auf dem roten Teppich im Cinestar wird es am Freitagabend, dem 29. November, kurz vor 18 Uhr voll. Junge Filmemacher zeigen dann ihre Werke beim Kurzfilmfestival „Eat my shorts“. Im Publikum werden bekannte Filmgrößen wie Sonja Kirchberger, Claude Oliver Rudolph und Valerie Schneider sitzen.
Auf dem roten Teppich im Cinestar wird es am Freitagabend kurz vor 18 Uhr voll. Und das nicht, weil ein Streifen eines berühmten Regisseurs seine Premiere auf der Springe feiert. Dafür zeigen junge Filmemacher ihre Werke. So wie der Hagener Dustin Steinkühler. „Kreuzungen“ heißt seine Diplomarbeit, für die Claude Oliver Rudolph vor der Kamera stand. Einem Wettbewerb beim Kurzfilmfestival „Eat my shorts“ stellen sich fünf eingereichte Beiträge. Neben Rudolph sitzen unter anderem die Schauspieler Uwe Rohde, Uwe Fellensiek und Sonja Kirchberger in der Jury. Mit ihr sprach unsere Zeitung.
Eat my shorts – was verbinden Sie mit diesem Titel?
Sonja Kirchberger: Großartiges Wortspiel, das alle erstmal an die Comicfigur Bart Simson erinnert. Ich hoffe, dass das Festival frech, provokativ und verwirrend wie Bart selbst ist.
Wie ist der Kontakt nach Hagen entstanden?
Kirchberger: Ich interessiere mich schon immer für Kurzfilme. Eine Geschichte kurz und knackig in begrenzter Zeit zu erzählen, ist spannend. Die Gefahr der Langeweile ist nicht groß. Aber es ist gewiss eine Herausforderung, alle wichtigen Informationen und den dramaturgischen Bogen in der kurzen Zeit zu verpacken.
Warum unterstützen Sie das Festival?
Kirchberger: Solche Festivals sind Zeichen dafür, dass sich etwas bewegt. Und damit passiert immer etwas Positives. Stillstand kills.
Wer hat Sie als junge Schauspielerin unterstützt?
Kirchberger: Gefördert im engeren Sinne wurde ich nicht. Ich hatte Glück. Unterstützt hat mich meine Familie. Und das ist bis heute so geblieben. Sie hat immer an mich geglaubt und spricht mir heute noch Mut zu, das zu machen, an das ich glaube.
Mit welchen Erwartungen kommen Sie nach Hagen?
Kirchberger: Ich will interessante Filme sehen. Ich denke, das Festival ist eine neue Plattform für junge Filmemacher, die gesehen werden wollen. Ich liebe alles Neue.
Wie schätzen Sie den Nachwuchs in der deutschen Filmszene ein?
Kirchberger: Er ist großartig. Aber man muss den jungen Filmemachern eine Chance geben, genau das unter Beweis zu stellen. Eat my shorts ist eine solche Gelegenheit.
Arbeiten Sie selbst mit jungen Regisseuren zusammen?
Kirchberger: Definitiv. Ich habe das schon mehrfach gemacht. Dabei ist einer meiner Lieblings-Kurzfilme entstanden: Franziska Spiegel (Anmerkung der Redaktion: in dem es um eine Jüdin geht, die eines Tages erkennen muss, dass sie dem Nazi-Regime nicht mehr entrinnen kann).
Worin liegt für Sie der Reiz der Arbeit mit jungen Filmemachern?
Kirchberger: Sie unterliegen nicht dem Zwang, die Erwartungen der anderen erfüllen zu müssen. Sie sind freier, setzen ihre Ideen einfach um.
Gibt es etwas, das Sie mit der Region verbindet?
Kirchberger: Nein, nicht direkt. Wobei: Bei meinen Theater-Tourneen bin ich oft durch das Ruhrgebiet gekommen. Von daher schätze ich die Menschen, ihre Humor und ihre Tüchtigkeit sehr.