Hagen. .
„Es ist sehr zu begrüßen, wenn Oberbürgermeister Dehm am Ende seiner Amtszeit den Hagener Hauptbahnhof zu seinem Thema macht“, reagiert der heimische SPD-Bundestagsabgeordnete René Röspel auf den jüngsten Brand-Brief des Verwaltungschef an die NRW-Bahnspitze. Er sei ja bereits seit Jahren mit dem DB-Konzernbevollmächtigten Latsch im Austausch, so Röspel.
Bahn fehlt das Geld
Konkrete Verbesserungen, etwa ein neuer Anstrich der denkmalgeschützten Fassade aus Mitteln der Denkmalförderung oder der Neubau eines „Service-Point“-Schalters seien ja inzwischen auch begonnen worden. Für große Schritte oder eine vernünftige Gestaltung der Bahngleise fehle der Bahn offenbar das Geld. Mittel aus der „Modernisierungsoffensive 2 sollten zunächst eingesetzt werden, um eine der fundamentalsten Veränderungen im S-Bahn-Verkehr an Rhein und Ruhr zu verwirklichen: „Ab 2014 werden endlich auf der S-Bahn-Strecke S 5/8 auf Wunsch vieler Fahrgäste und Fahrgastverbände neue Fahrzeuge mit behindertengerechten Toiletten und Abstellmöglichkeiten für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühlen eingesetzt“, erläutert Röspel. Diese Wagen würden eine Fußbodenhöhe von 80 Zentimetern haben, so dass geplant sei, auch im Bahnhof Hagen die Bahnsteighöhe auf optimale 76 Zentimeter abzusenken.
Verkehrsexperten sei schon lange bekannt, dass die Investitionsmittel für den Bahnverkehr um jährlich mindestens zwei Milliarden auf fünf Milliarden Euro gesteigert werden müssten. Aktuell investiere der Bund hierfür jährlich 2,5 Milliarden Euro, das Unternehmen Bahn nur 0,5 Milliarden Euro. „Und davon fließen wiederum nur weniger als zehn Prozent in die Erneuerung und Sanierung von Bahnhöfen“, so Röspel: „Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat den Schienenverkehr in NRW vernachlässigt und notwendige Investitionen nach Süddeutschland umverteilt.“
Zusätzliche Bundesmittel
Von einer Großen Koalition erwarte er, so Röspel, dass für die Bahn eine belastbare und verlässliche Finanzierungsgrundlage geschaffen werde: „Ohne zusätzliche Bundesmittel für die Infrastruktur, wie sie im Wahlprogramm der SPD festgeschrieben waren, wird sich an der Situation der Bahnhöfe wenig ändern.“