Breckerfeld. .

Die Breckerfelder Stadtgeschichte soll fortgeschrieben werden. Und zwar ab jenen Tagen, in denen die Aufzeichnungen von Pfarrer Anton Meier enden. Der Heimatverein will sich dieser Mammutaufgabe annehmen. Das kündigte der alte und neue Vorsitzende auf der Jahreshauptversammlung des Vereins an.

Einer Aufgabe allerdings, der sich Thomas Lay und die anderen Mitglieder keineswegs alleine stellen wollen. „Wir werden ein Team bilden und eine Art Workshop zum Auftakt veranstalten“, so Lay, „und wir wollen uns professionelle Hilfe sichern. Vielleicht gelingt es uns ja, einen Studenten zu gewinnen.“

Denn die Quellenarbeit wird nicht einfach. „Viele Unterlagen sind beim Brand des Rathauses Ende der 50er Jahre vernichtet worden. Vor diesem Hintergrund freuen wir uns über alle Aufzeichnungen, die wir kriegen können“, sagt Lay, „,und man darf nicht vergessen, dass ja viele Zeitzeugen nach und nach wegsterben.“ Auch die aus einer Zeit, die vermutlich nicht zu den ruhmreichsten der Breckerfelder Stadtgeschichte zählt.

Konfliktpotenzial

„Es geht auch darum, die Zeit des Nationalsozialismus aufzuarbeiten“, so Thomas Lay. Ein Unterfangen, da ist sich der Vorsitzende sicher, das durchaus Konfliktpotenzial birgt. „Viele Familien, deren Vorfahren in der NS-Zeit mit den Nationalsozialisten sympathisiert haben oder sich ihnen sogar angeschlossen haben, leben ja auch heute noch hier. Das ist in Breckerfeld anders als in einer Großstadt wie Hagen. Uns als Heimatverein ist uns nicht daran gelegen, irgendjemanden an den Pranger zu stellen.“ Der Heimatverein werde zunächst Informationen sammeln und dann sehr genau in der Arbeitsgruppe abwägen, was man veröffentlichen könne.

Rechenschaftsbericht

Geschäftsführer Jürgen Seuthe erinnerte bei der Versammlung an die mit Erfolg vom Heimatverein organisierten Aktionen: Brunnenschmuck vor Ostern, Maibaumaufstellung, Bauern- und Weihnachtsmarkt. Er dankte den vielen Ehrenamtlichen für ihre Hilfe: „Ohne sie könnte der Heimatverein seine Aktionen nicht durchführen.“ Sein Dank galt auch Stadtführerin Dr. Anke Schütte-Maischatz, die einen guten Start hingelegt habe.

Thomas Lay machte in seinem ersten Rechenschaftsbericht deutlich: „Als Vorstand freuen wir uns über die gute Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, die sich für das Wohl unserer Stadt einsetzen.“ Man habe Kontakte zur Dorfgemeinschaft Waldbauer geknüpft. Mit dem Stadtmarketing arbeite man weiter an gemeinsamen Projekten. Der Heimatverein, der Verein Breckerfelder Stadtmuseum und der Verein der Jakobusfreunde unterstützten sich gegenseitig. Besonders eng sei die Zusammenarbeit mit der Stadt.

Nach dem Kassenbericht von Tim Eitzert, der als Kassenprüfer entlastet wurde, wählte die Versammlung folgenden Vorstand: Thomas Lay (1. Vorsitzender), Martin Gensler (2. Vorsitzender), Jürgen Seuthe (Geschäftsführer), Tim Eitzert (Kassenwart) sowie die Beisitzer Dr. Anke Schütte-Maischatz, Horst Hoffmann, Klaus Baumann, Friedhelm Empting, Helmut Kühne, André Poth und Peter Marten.