Dortmund. .

Schwein hat Frauke Deppe am Dienstag im doppelten Sinne gehabt: Seit dem Wochenende lebt Hausschwein Earl erst in Derne, und schon ist der kleine Racker ausgebüxt. Die Polizei stoppte das Tier einige Straßen weiter in der Nachbarschaft.

„Das Schlimmste war, dass ich nicht wusste, ob ihm was passiert ist, oder wo er ist“, erzählt Frauke Deppe. Bereits mittags hatte ihre Mutter sie ermahnt, sie müsse den Zaun reparieren, Schwein Earl buddele ein Loch darunter her. „Als ich den Zaun dann reparieren wollte, war Earl weg.“

Sofort machte Frauke sich auf die Suche. „Ich hörte ihn schreien, und dann hab ich ihn auf dem Weg gesehen.“ Durch die Hecke ist Earl auf einem Weg in die Siedlung „In der Hafer-Vöhde“ gekommen. Dort wurde er um 14.20 Uhr von der Polizei gestoppt.

Warum er abgehauen ist, weiß Frauke Deppe nicht. „Vielleicht hatte er Langeweile, Schweine probieren gerne etwas aus.“

Earl ist ein aufgewecktes, neugieriges Schwein. Seine Steckdosennase steckt er in jeden Blätterhaufen, reckt sie in die Luft: Er sucht nach etwas Essbarem. „Schweine denken die ganze Zeit ans Fressen“, erklärt Frauke das Verhalten. Ob das der Grund für den Ausbruch war?

Earl ist nicht das einzige Schweinchen im Hause Deppe. Vor einem Jahr bekam Frauke Minischwein Sir Henry. „Ich wollte gerne ein Schwein vor dem Schlachter retten“, erklärt sie. „Und dann habe ich das Bild von Sir Henry gesehen.“

Sir Henry wohnt im Haus, ist stubenrein und verrichtet seine Geschäfte im Katzenklo. Wie mit einem Hund geht Frauke täglich mit ihm spazieren.

Täglicher Spaziergang

Ausgebüxt ist Sir Henry aber noch nie. Stattdessen macht er mit der Schnauze Schubladen in der Küche auf, um Futter zu suchen. „Schweine nutzen ihre Schlauheit, um an Essen zu kommen“, sagt Frauke.

Weil Schweine Rottentiere sind, musste ein Gefährte für Sir Henry her: Earl. Das 30-Kilogramm-schwere Minischwein übernahm Frauke am Wochenende von einer Familie im Münsterland. Ziel ist, dass Earl und Sir Henry irgendwann zusammenleben – entweder im Haus oder im Stall. „Im Moment verstehen sie sich aber noch nicht“, sagt Frauke.