Hagen. Als erste Grundschule in Hagen plant die Karl-Ernst-Osthaus-Schule an der Lützowstraße die Einrichtung einer Profilklasse im Fach Musik. Solche Spezialisierungen kennt man bislang nur von weiterführenden Schulen. Das Projekt soll im nächsten Jahr starten. Die Schulkonferenz hat bereits zugestimmt.
Eine Schule muss sich weiter entwickeln – die Karl-Ernst-Osthaus-Schule ist auf dem besten Wege dazu. Als erste Grundschule in Hagen plant die Lehranstalt an der Lützowstraße die Einrichtung einer Profilklasse. „Solche Spezialisierungen kennt man ja eigentlich nur von weiterführenden Schulen“, berichtet Rektorin Ilka Habersaat: „Aber wir sind zu dem Schluss gekommen, dass das auch zu uns passt und unsere Schule voranbringt.“
Projekt soll im nächsten Schuljahr starten
Schwerpunkt der Profilklasse, die im nächsten Schuljahr an den Start gehen soll, ist ein Fach, das oft zu kurz kommt: Musik. Auch an der Karl-Ernst-Osthaus-Schule genoss der Musikunterricht bislang ein eher stiefmütterliches Dasein, von den vier vorgesehenen Stunden im musisch-künstlerischen Bereich entfielen drei auf den Kunstunterricht.
Das habe auch daran gelegen, dass mit Anke Denecke bislang nur eine Musiklehrerin an der Hagener Grundschule tätig gewesen sei, erläutert Schulleiterin Habersaat. Mit Edith Francken erwerbe derzeit jedoch eine zweite Pädagogin berufsbegleitend das für die Erteilung von Musikunterricht notwendige Zertifikat: „Das versetzt uns in die Lage, diesen Bereich auszubauen.“
Zwei Stunden Musikunterricht pro Woche
Statt einer werden die Kinder der Profilklasse zwei Stunden Musikunterricht pro Woche erhalten. Das bedeutet nicht mehr Gesamtunterricht als in den Parallelklassen, in denen es bei der bisherigen Aufteilung (drei Stunden Kunst, eine Stunde Musik) bleibt. Obendrein erhalten die Schüler der Profilklasse jedoch eine weitere Unterrichtsstunde pro Woche, die von einer externen Gesangspädagogin gegeben wird. Dieses zusätzliche Angebot, bei dem es vornehmlich um Chorgesang und Stimmbildung geht, kostet rund 84 Euro pro Jahr und muss von den Eltern der Profilklassenkinder bezahlt werden.
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Unter Pädagogen gilt es längst als ausgemacht, dass Musik die Aufnahmefähigkeit von Kindern fördert und viele Lernprozesse unterstützt. Die Karl-Ernst-Osthaus-Schule hat zudem gute Erfahrungen mit dem von Georg Hellebrandt geleiteten Schulchor gemacht, in dem schon so manches verborgene musikalische Talent entdeckt worden sei, wie Marion Krauß, stellvertretende Schulleiterin, hervorhebt: „Dieser Chor ist sicherlich ein guter Nährboden für unsere angestrebte Profilklasse.“
Kein Casting und keine Vorbildung nötig
Allerdings: Kinder, die für die Profilklasse angemeldet werden, müssen weder im Chor singen noch ein Instrument spielen oder eine anderweitige musikalische Vorbildung mitbringen: „Es wird nichts abgefragt, erst recht wird es keine Art Casting geben“, erklrt Marion Krauß. Die Schulkonferenz hat dem Projekt bereits zugestimmt, das zwar langfristig angelegt ist, aber im ersten Jahr zweifellos Züge eines großen Experiments tragen wird. Denn eine Profilklasse im Grundschulbereich gibt es bislang in Hagen nicht. . .