Hagen-Mitte. . In der Kapellenstraße werden große Teile der Pflanzbeete zurückgebaut, weil sie ständig gerammt werden und nicht mehr modernsten Standards genügen. In der Bergstraße wurden ähnliche Beete nun aber wieder errichtet. Gerammt und beschädigt wurden sie schon. Die Stadt will nachbessern.

Die Botschaft der Bezirksvertretung Mitte ist klar: Über den Ring geht’s schneller. Soll heißen: Wenn es auf der Bergstraße demnächst etwas komplizierter für Autofahrer wird, ist das durchaus gewollt. Die städtischen Planer der fast abgeschlossenen Maßnahmen auf der Verbindungsachse zwischen Augusta- und Humboldtstraße müssen sich aktuell trotzdem einige Fragen gefallen lassen. Die interessanteste davon: Warum wird die Sinnhaftigkeit von Pflanzbeeten zur Verkehrsberuhigung in der Kapellenstraße in Boelerheide mittlerweile in Frage gestellt, aber in der Bergstraße werden genau jene Beete errichtet? Kleine Randnotiz: Ein Pflanzbeet in der Bergstraße wurde bereits kaputtgefahren. Die Kapellenstraße lässt grüßen . . .

Stadt will nachbessern

Die Bezirksvertretung, aus deren Topf die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen finanziert wurden, hat sich die Kritik aus unserer Leserschaft genau angehört und sofort zum Ortstermin gebeten. Mit dabei: Bezirksbürgermeister Jürgen Glaeser, Jörg Winkler (Straßen- und Brückenbauamt) und Karl Backhaus von der Bezirksverwaltungsstelle.

„Wir haben hier auf Hinweise der Anwohner reagiert“, sagt Jürgen Glaeser, „wir wollten, dass hier langsamer gefahren und dass der Parkdruck gemindert wird.“ Das Ergebnis: Richtung Konkordiastraße wurden rechts der Fahrbahn bis zur neuen Mittelinsel Parkflächen eingezeichnet. Links kann schon länger aufgeschultert geparkt werden. Auf dem rechten Bürgersteig wird bald noch ein Schild platziert werden, das auf den geteilten Rad- und Gehweg hinweist. Backhaus: „Die hellgraue Fläche kann man sich jetzt schon mal als Radweg merken.“ Eigentlich müsste dieser rot eingezeichnet sein.

Bald Rechts-vor-links-Regelung auf der Hochstraße

Erhebungen, so Straßenplaner Jörg Winkler, würden zeigen, dass die Fahrt über den Innenstadtring schneller verläuft als die vermeintliche Abkürzung über die Bergstraße.

Es ist noch nicht das Ende der Verkehrsberuhigung in der City, eine durchgängige Rechts-vor-links-Regelung auf der Hochstraße ist bereits beschlossene Sache. Damit muss dort noch vorsichtiger und langsamer gefahren werden, was weitere Fahrer auf den Ring locken soll.

Erste Beschwerden wurden nun laut, dass im Bereich der Mittelinsel in Fahrtrichtung Konkordiastraße nicht zwei Fahrzeuge unfallfrei nebeneinander herfahren können. „Die Anmerkung ist gut. Wir sollten darüber nachdenken, ob im Bereich vor der Insel (Anm. d. Red: in Höhe des Fitnessstudios) nur noch ganz auf dem Fahrbahnrand geparkt werden darf“, sagt Straßenplaner Winkler. Bislang wird hier aufgeschultert geparkt, was die Fahrbahn deutlich verengt.

Warum wieder Pflanzbeete?

Fragwürdiger ist allerdings, warum auch hier wieder auf Pflanzbeete gesetzt wurde, obwohl man sie in der Kapellenstraße größtenteils zurückbaut, weil sie erstens ständig gerammt wurden und zweitens nicht mehr modernsten Verkehrsberuhigungskonzepten genügen.

Die Tatsache, dass diese Beete nicht mehr auf den Asphalt geklebt, sondern ins Erdreich eingelassen sind, scheint sie schon mal nicht davor zu schützen, beschädigt zu werden, wie der erste Unfall zeigt. Winkler: „Noch sind die Beete nicht bepflanzt. Mit dem entsprechenden Wuchs werden sie besser wahrgenommen.“ Das, so Winkler, soll Zusammenstöße künftig verhindern.