Breckerfeld. .
Unter der Leitung von Heinz Martin Schmitz führten der MGV Bergeshöh Zurstraße und der MGV Concordia Gevelsberg 1892 am Sonntagnachmittag vor großem Publikum in der Ev. Jakobus-Kirche ein romantisches Herbstkonzert auf. Das Siegerländer Hornquartett mit Maria Vornhusen, Oliver Nicolai, Albert Prins und Michael Nassauer unterstützte die Sänger bei vielen Programmpunkten und verschaffte ihnen mit Solo-Auftritten Verschnaufpausen.
Der MGV Bergeshöh stellte sich mit dem Hymnus „Die Ehre Gottes aus der Natur“ von Beethoven vor, der als Klassiker hier in die Frühromantik eingegliedert war. Auffallend viele junge Männer sorgten für einen funktionsfähigen Tenor, der mühelos in höhere Lagen aufstieg und für einen zwischen hohen und tiefen Stimmen ausgewogenen Gesamtklang sorgte. Das mit „Majestätisch“ überschriebene Werk mit vielen Kontrasten wurde – bis auf ein extrem langsames Tempo – punktgenau nach den Vorschriften des Meisters interpretiert. Lange Töne wurden durch minimale Zu- und Abnahme der Lautstärke belebt, Atempausen entsprachen den Textabschnitten, Schlussakkorde stimmten perfekt überein.
Inbrünstige Hymne
„Wer hat dich, du schöner Wald“ von Mendelssohn-Bartholdy klang wie eine inbrünstige Hymne an das Sauerland, obwohl der Textdichter Eichendorff wohl eher an seine schlesische Heimat gedacht hat. Den Sängern gelang ein zartes Piano ebenso überzeugend wie ein gewaltiges Fortissimo ohne Härte.
Der MGV Concordia – auch ein Mammutchor – überraschte das Publikum mit dem berühmten Terzett „Hebe deine Augen auf“ aus „Elias“ von Mendelssohn, eigentlich für drei Frauenstimmen solistisch besetzt. Auch hier wurden von Hörnern wie Sängern mit warmem Klangvolumen die Angaben des Komponisten in jeder Einzelheit befolgt.
Dem Solo-Lied „Im Abendrot“ von Schubert bekam die Chor-Bearbeitung mit dieser „Mannschaft“ ebenfalls gut. Das Hornquartett betonte durch homogen verschmelzende Akkorde und perfekte Spannungsbögen die im Programm versprochene Besinnlichkeit mit dem „Lindenbaum“ von Schubert und „Abschied vom Walde“ von Mendelssohn, deren Texte vorher von einem Leser in Erinnerung gerufen worden waren.
Mit dem „Pilgerchor“ aus „Tannhäuser“ wagten sich die Instrumentalisten erfolgreich in die Welt der Oper.
„Schlager in modernen Sätzen“
Der Abschnitt Zeitgenössische „romantische“ Chormusik enthielt u. a. „Schlager“ in modernen Sätzen wie „Kein schöner Land“ (Bergeshöh) und „Die Rose“, (Concordia) eine Interpretation der Liebe, von den Sängern aus eigener Erfahrung überzeugend vorgestellt. „Der Mond ist aufgegangen“ brachte trotz der Stimmkraft beider Chöre die Kirche nicht zum Einsturz; auch die Hörner konnten sich gegen das durch im Zaum gehaltene Gesamtklangvolumen durchsetzen. Zwei Zugaben durften die Zuhörer genießen.