Hohenlimburg. . Die Fakten sind alles andere als erfreulich, ja geradezu bedrohlich: 2012 gab es 45 Wohnungseinbrüche in Hohenlimburg, 2013 stiegen Kriminelle bislang 40-mal in fremde Häuser und Wohnungen ein.

Noch vor einigen Jahren sei die Anzahl solcher Delikte deutlich geringer gewesen, weiß Polizei-Pressesprecherin Cornelia Leppler: „Sie ist explosionsartig angestiegen.“ Doch die Ordnungshüter schauen dem Treiben keineswegs tatenlos zu – im Gegenteil. Gestern kontrollierten neun Beamte mehrere Stunden lang Fahrzeuge an der Elseyer Straße.

Vor allem Autos mit osteuropäischen Kennzeichen und Kleintransporter standen im Fokus der sechs uniformierten und drei zivilen Beamten. Per Funk signalisierten die nahe der Orosol-Tankstelle positionierten Polizisten ihren Kollegen dabei das Kommen eines auffälligen Wagens, die besagtes Fahrzeug dann problemlos rund einhundert Meter weiter in Richtung Elsey anhalten konnten.

„Es gibt immer mehr reisende Täter, vor allem aus Osteuropa“, erläuterte Kriminalhauptkommissar Martin Rietz die Notwendigkeit der Maßnahme. Hohenlimburg und Hagen seien für diese Kriminellen aufgrund der guten Autobahnanbindungen geradezu ideale Wirkungskreise: „Man ist schnell hier und ebenso schnell wieder weg. Deshalb müssen wir etwas tun.“ Unterstützt wurden die Hagener Beamten dabei von der Bereitschaftspolizei Bochum.

Bei Fahrern verdächtiger Autos wurden zunächst deren Papiere kontrolliert; war der Überprüfte in der Vergangenheit schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt geraten oder machte er einen auffälligen Eindruck, nahmen die Beamten auch den Kofferraum des Wagens unter die Lupe. Und saß sogar ein bereits wegen Einbruchs vorbestrafter Täter hinterm Steuer, wurde dessen aktuelle Überprüfung gespeichert, um daraus eventuell Schlüsse für noch ungeklärte Verbrechen schließen zu können.

Solche Kontrollen sind aber nur ein Stein im Mosaik namens „Wohnungseinbruch-Konzept“: Schon seit geraumer Zeit hat die Hagener Polizei Einbrechern den Kampf angesagt, geht häufig auf Streife und informiert die Bevölkerung immer wieder mit Flyern und in persönlichen Gesprächen. Einerseits verstärkt sich so der Druck auf die Täter, andererseits erfahren mögliche Opfer, wie sie sich besser schützen können. Denn ein Einbruch in die eigenen vier Wände bedeute für die Betroffenen nicht selten psychische Folgen, weiß Cornelia Leppler: „Der seelische Schaden ist oft größer als der materielle.“

Deshalb empfiehlt die Erste Polizeihauptkommissarin den Bürgern, sich unter 02331/986 1515 oder 986 1530 über Möglichkeiten des Schutzes zu informieren und in der Nachbarschaft verstärkt die Augen offen zu halten. „Denn lieber einmal zu viel bei der Polizei anrufen als einmal zu wenig.“