Breckerfeld. .
Unterricht in der freien Natur hatten in der vergangenen Woche die Zweitklässler der Breckerfelder Grundschule. In seiner Funktion als Naturschutzbeauftragter der Kreisjägerschaft führte Land- und Forstwirt Uli Ferron die Kinder durch den heimischen Wald und erklärte ihnen anschaulich die Besonderheiten und Zusammenhänge der örtlichen Flora und Fauna.
Idealer Lebensraum
Sie erfuhren, dass der Wechsel zwischen Wald-, Grün- und Ackerflächen der ideale Lebens- und Nahrungsraum für Rehe, Füchse, Dachse und Wildschweine ist. Eine durchfurchte Wiese diente als Beispiel, dass Letztere sich hier kürzlich an Würmern, Larven und anderem unterirdischen Getier gütlich getan hatten. „Für euch ist es ein Glück, dass ich frische Wildschweinspuren zeigen kann. Für die Landwirte ist es jedoch ein Ärgernis, da die Tiere mit ihrer Wühlerei erhebliche Schäden anrichten können“, so Ferron, und wies auf ein angrenzendes Maisfeld, in das die Wildschweine eine Bresche gestampft hatten.
Weiter entdeckten die Kinder Spechthöhlen, Fliegenpilze, Schlehen, Brombeeren und Hagebutten und erfuhren, dass es in diesem Jahr aufgrund des sehr kalten Frühjahrs nur ganz wenige Haselnüsse gibt. Dafür gebe es eine so große Menge an Eicheln, wie sie höchstens alle zehn Jahre vorkommt: „Die Rehe werden sich freuen, da Eicheln für sie eine wichtige Futtergrundlage sind“, so Ferron und führte die Schüler weiter zu den von ihm zuvor mit Tierfellen oder präparierten Tieren bestückten Lehrstationen, vorbei an der Sauren Epscheid und über den alten Hohlweg, der zur Hansezeit früher eine wichtige Handelsstraße Richtung Altena war.
Wichtige Baumarten
Inmitten von Fichten und Buchen erklärte Forstwirt Ferron den Kindern, dass beide Baumarten damals wie heute wirtschaftlich gesehen die zwei wichtigsten Baumarten dieser Region sind.
Zur Veranschaulichung, dass es bis zu 60 Jahre dauern kann, bis ein Baum „erwachsen“ ist, führte Uli Ferron die Grundschüler in einen Bereich, wo der Orkan Kyrill im Jahr 2007 starke Schäden angerichtet hat.
Seither wurde dieses Waldstück sich selbst überlassen und entstanden ist ein natürliches Biotop, in welchem sich Brombeeren, Holunder, Ilex, Ebereschen und Birken schnell ausgebreitet haben. Zwischen all dem Gestrüpp sind aber auch Buchen- und Fichtensprösslinge zu entdecken, mit gerade einmal strohhalmdicken Stämmchen. Sechs Jahre habe es also gedauert, bis sie sich durch Samen wieder an dieser Stelle verwurzelt haben. „Aber wenn ihr so alt seit wie ich, dann stehen hier wieder große, starke Bäume.“