Hospiz in der Rheinstraße. Widerstand gegen das Hospiz an der geplanten Stelle in der Rheinstraße ist nicht beschämend, wie Yvonne Hinz meint, sondern kann sachlich vertretbar sein. Nicht alles, was in der öffentlichen Meinung vorherrscht, ist immer richtig. Wir alle wünschen uns Hospize, natürlich, der Standort muss aber Sinn machen.

Was spricht gegen den Standort Rheinstraße? Die Verkehrssituation in der Rheinstraße verträgt kein zusätzliches Verkehrsaufkommen. Die Straße ist auch sehr schmal, die Bürgersteige kaum begehbar, nur im Gänsemarsch; mit Kinderwagen oder Rollator muss man auf die Straße ausweichen.

Die auszuweisenden Stellplätze sind in der Planung zu kurz bemessen. Die parkenden Autos würden auf den ohnehin sehr schmalen Bürgersteig ragen. Größere Fahrzeuge müssten erheblich rangieren, um in das Grundstück einfahren zu können. Die geplante neue Gebäudestruktur, ein zur Straße schräg gelegter Trakt, der über zwei Grundstücke führt, passt von den Fluchtlinien her nicht in die vorhandene, zur Straße parallel und im rechten Winkel gelegte Bebauung. Ein erheblicher Teil des Baumbestandes und der organisch gewachsenen Begrünung würden der Baumaßnahme zum Opfer fallen.

Da Sterben und Tod in unserer Gesellschaft zweifellos angstbesetzte Themen sind, wird das Hospiz auch den Wert der angrenzenden Häuser – und dies sind immerhin sieben – beeinträchtigen. Dieses Argument findet in der öffentlichen Diskussion keinen Platz, trotzdem setzt man sich als Eigentümer damit auseinander.

Da das alte Korte-Haus einen erheblichen Renovierungsbedarf hat und in der Aufteilung für die Hospiznutzung auch nicht passend sein kann, dürften die Renovierungs- und Baukosten teuer werden. Es spräche viel dafür, dass an anderer Stelle ein entsprechendes Objekt erheblich günstiger realisiert werden könnte. In Hagen gibt es reichlich Gebäude-Leerstand.

Es fragt sich, warum die Initiative nicht das Korte-Grundstück verkauft und mit dem Erlös und dem Stiftungsvermögen ein insgesamt für die Zwecke passendes Bauvorhaben durchführt, wegen der erforderlichen medizinischen Infrastruktur m.E. am besten in der Nähe eines Kranken- oder Ärztehauses.