Hagen. . Derzeit sind in der Hagener Innenstadt 51 Hotspots aktiv. Das Netz soll nun weiter ausgebaut werden. Neben dem neuen Internetzugriffspunkt am Hauptbahnhof, sind vor allem Gastronomen im Visier der Telekom. Allerdings herrscht derzeit noch Rechtsunsicherheit für die Betreiber offener Hotspots.

Wie online müssen wir sein? Morgens, mittags und abends? Bei der Arbeit? Nur vor oder nur nach Feierabend? Wenn man in der Hagener Innenstadt mal sein Smartphone in die Luft hält, könnte man den Eindruck gewinnen, man befinde sich in einem Spinnennetz aus WLAN-Verbindungen. 51 sogenannte „Hotspots“ sind aktuell in der Hagener Innenstadt in Betrieb. Die Telekom will das Netz in der City weiter ausbauen und hat einen neuen, 30 Minuten kostenlos nutzbaren Spot am Hauptbahnhof in­stallieren lassen. Vor allem aber hat man die Gastronomen im Visier.

Hotspots sind öffentliche drahtlose Internetzugriffspunkte, die für alle Bürger zugänglich sind. Oftmals gegen Bezahlung. Die meisten Spots sind im öffentlichen Raum installiert. In Restaurants, Cafés, Hotels, Krankenhäusern oder an öffentlichen Plätzen. Der City-Spaziergang in Hagen zeigt: Gleich 51 dieser Spots sind anzapfbar. Entweder über Läden oder Restaurants, die sich einen Hotspot haben einrichten lassen oder an den magentafarbenen Stelen, die die gute alte Telefonzelle in den Innenstädten ersetzt haben.

Smartphones oder Tablets

Einloggen in die Telekom-Hotspots kann sich jeder, der über ein entsprechendes Gerät nebst entsprechendem Vertrag verfügt. Das Gerät, zum Beispiel Smartphones oder Tablets, haben mittlerweile Tausende Hagener, den entsprechenden Telekom-Tarif aber nicht. Der Reporter auf Hotspot-Spaziergang hat einen solchen Tarif. Liefe der Hotspot-fähige Vertrag bei einem der anderen Mobilfunkanbieter, müsste man sich auf der Hotspot-Seite der Telekom im Internet anmelden und eine Gebühr bezahlen (siehe Beistelltext).

Zu ihren bislang 48 Hotspots in der City gesellt sich nun ein weiterer an einem prominenten Ort hinzu: Der Hagener Hauptbahnhof ist ab sofort mit einem Hotspot ausgestattet. Der Spot deckt nicht nur die Bahnhofshalle und die Bahngleise ab, sondern auch den unmittelbaren Bereich rund um den Bahnhofsvorplatz (siehe Beistelltext). In die Briefkästen vieler Hagener Innenstadtgastronomen flatterte zuletzt ein Schreiben der Telekom und des spanischen Unternehmens FON. Hintergrund: Das in Madrid ansässige Unternehmen will Europas Innenstädte mit Hotspots pflastern. Vor allem an der Gastronomie hat man großes Interesse.

Teufel steckt im Detail

Klar, freier Internetzugang für Kneipenbesitzer und deren Kunden – klingt zunächst mal attraktiv. Der Teufel steckte bislang aber im Detail. Denn: Es herrscht Rechtsunsicherheit für die Betreiber offener Hotspots. Nach der derzeitigen Rechtsprechung kann der Betreiber eines Hotspots als Störer für Rechtsverletzungen der Nutzer in Anspruch genommen werden. „Das ist unvorteilhaft“, sagt Magnus Peters, Betreiber der Innenstadt-Kneipe „Crocodile“, „natürlich ist es schön, so etwas anbieten zu können, aber es muss auch klar sein, wer für was haftet.“

„Sie verlegen das LAN-Kabel und wir kümmern uns um den Rest“, wirbt die Telekom auf ihrer Internetseite für die Inbetriebnahme von Hotspots. Wie viele Hagener Gastronomen dieser Aufforderung folgen werden, ist noch fraglich.

Netz gegen Gebühr nutzen

Das Café Extrablatt am Friedrich-Ebert-Platz betreibt auch einen Hotspot. Die Kunden müssten sich mit Passwort und Kundendaten anmelden, erklärt man uns in der Filiale. Vorbeischlendernde Passanten können den Spot also nicht so einfach anzapfen. Im Gebäude der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer am Volkspark surrt ebenfalls ein Spot.

Aber nur im Foyer und im Hörsaal. Wer einen Telekom-Vertrag hat, kann sich frei einloggen. Alle anderen können das Netz gegen eine Gebühr nutzen.