Hagen-Eilpe. Der Betreiber einer Reha-Klinik wollte der Stadt den Pavillon am Eilper Denkmal abkaufen und für Ordnung sorgen. Die lehnt jedoch ab und will den Bau selbst sanieren.

Der Betreiber einer Reha-Klinik wollte der Stadt den Pavillon am Eilper Denkmal abkaufen und für Ordnung sorgen. Die lehnt jedoch ab und will den Bau selbst sanieren.

Sein Ziel war es, den Pavillon am Eilper Denkmal und den verdreckten Bereich rundherum aufzuwerten. Deshalb war Steffen Barth sogar bereit, das Gebäude der Stadt abzukaufen und wollte 400-Euro-Kräfte mit der Reinigung des Geländes beauftragen. Doch Bezirksvertreter in Eilpe/Dahl und die Stadt lehnten die Offerte des Physiotherapeuten ab. Stattdessen will man selbst tätig werden.

„Ich taue dem Braten nicht“

Steffen Barth ist ein Freund deutlicher Worte: „Ich traue dem Braten nicht“, sagt der Mann, der gegenüber dem Platz ein ambulantes Reha-Zentrum betreibt und immer wieder von seinen Patienten auf das miserable Umfeld angesprochen wird. „Mein Ziel war es, zu beweisen, dass man solche Brennpunkte auf Vordermann bringen kann.“

Steffen Barth, Inhaber des Reha-Zentrums Physiomed, ärgert sich über Schmutz und Dreck in Eilpe.
Steffen Barth, Inhaber des Reha-Zentrums Physiomed, ärgert sich über Schmutz und Dreck in Eilpe. © WP Michael Kleinrensing

Die Zustände, die Kaiser Friedrich von seinem Podest aus und Barth durch die Fenster seiner Klinik beobachtet, ärgern ihn maßlos: „Um 12.30 Uhr tummeln sich hier Hunderte Schüler. Und direkt daneben stehen Alkoholiker, setzen ihre Flaschen an und urinieren in die Büsche. Wenn ich für jeden Kronkorken, der da liegt, 10 Cent bekommen würde, müsste ich nicht mehr arbeiten.“ Aus seiner Sicht unternehme die Stadt aber nichts. Im Gegenteil: Sie fördere die Zustände, sie verpachte sogar das Gebäude, in dem der Alkohol gekauft werden könne, der anschließend in aller Öffentlichkeit getrunken würde.

Es soll sich etwas tun

Bezirksbürgermeister Michael Dahme (SPD) kennt die Probleme rund um das Denkmal aus diversen Sitzungen. Die Vorwürfe, die Barth erhebt, will er so aber nicht stehen lassen. Denn: Es soll sich etwas tun. „Mittel zur Sanierung des Pavillons sind bei der Gebäudewirtschaft vorgesehen. Der Betreiber des Kiosks will sich auf seinen Imbiss konzentrieren und hat angekündigt, auf Alkoholverkauf zu verzichten.“

Im Übrigen, so Dahme weiter, sei nicht der Kiosk das Problem. Alkohol gebe es noch günstiger im Supermarkt und beim Discounter auf der anderen Straßenseite.

Daneben bahnt sich eine Initiative des Sportvereins Fichte Hagen an, der sich Händlern, Gastronomen und Ehrenamtlichen im Zentrum einbringen will. „Wir können uns vorstellen, hier regelmäßig Reinigungsaktionen durchzuführen“, so Fichte-Chef Reinhard Flormann. „Ich denke, dass sich viele finden, die uns unterstützen.“

Scheitern auf der Zeitschiene

Konzepte gibt es nicht nur für den Pavillon. Ganz konkrete existieren auch für die Eilper Straße und den Bleichplatz selbst. Im Rahmen des Programms Stadtumbau West soll eine neue Fußgängerquerung geschaffen werden, der Bereich um das Denkmal und den Park soll neu und offen gestaltet werden. Die Mittel waren schon bewilligt, bis die Landesregierung sie wieder einfror. Selbst die Bezirksregierung hat in Düsseldorf nachdrücklich auf die Bedeutung des Projektes hingewiesen. Wohl ohne Erfolg.

Am Ende droht die Maßnahme auch auf der Zeitschiene zu scheitern. Denn formal müssen alle Projekte bis Ende 2013 beendet sein. In Eilpe hat man noch nicht einmal begonnen.