Boelerheide. .

In der Heinrich-Heine-Realschule ging es am Samstagabend hoch her: Der MGV Boelerheide 1913 feierte seinen hundertsten Geburtstag und der Hagener Norden war zum Gratulieren gekommen.

Das Hohenlimburger Akkordeon-Orchester unter der Leitung von Jürgen Lollert stellte seine langjährige Freundschaft mit den Sängern erneut unter Beweis und sorgte mit schwungvollen Einlagen für Erholungspausen zwischen den vielen Ansprachen der Hagener Prominenz und der Vertreter örtlicher Vereine.

Rückblick auf die Gründung

Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurde der MGV von insgesamt 17 sangesfreudigen Männern gegründet. Die beiden Lieder, die 1913 zu Ehren Kaiser Wilhelms II. gesungen wurden, leiteten den Jubiläumsabend ein, jetzt in Zusammenarbeit mit dem MGV Cäcilia Hagen-Boele.

„Schwinge dich auf, mein Lied“, ein Marsch aus kernigen Kehlen, und „Die Katze lässt das Mausen nicht, die Weiber rätschen gern“ beschrieben sprechend die Situation der damaligen Bevölkerung: Singen macht Spaß und fördert die Gemeinschaft, Frauen klatschen gern, Männer trinken in der Schenke „Maß für Maß“. Was nachts geschah, blieb in geheimnisvolles Piano getaucht.

MGV-Chorleiter Norbert Neukamp hatte seine Truppe wie immer fest im Griff und freute sich mit der Sängerschar über die Lobeshymnen der Prominenz sowie über ihre verheißungsvollen Briefumschläge. Bürgermeisterin Kramps und Bezirksbürgermeister Kohaupt zitierten Goethe. Viel Lob erntete „Manni“ Goecke, der die Verbindung zu dem berühmten Professor Leisenheimer und seinen Gesangssolisten hergestellt hatte.

René Röspel, Mitglied des Bundestages, fasste sich kurz: „Ohne Moos nichts los“, hier auch zu deuten als Kompliment für den Moderator des Abends, den Vorsitzenden des Chores Wolfgang Moos.

Ehrenurkunde

„P.D.B.“, Paul Dieter Baumann, der Vorsitzende des Chorverbands Hagen/Ennepe-Ruhr, überreichte sogar eine Ehrenurkunde. Immer wieder wurde die Verwurzelung des Chores in der Heimat betont, seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit Nachbarchören wie „Heiderose“ und „Lyra Bathey“. Sein Motto: „Mit Freude für den Gesang“ wurde erweitert auf „…und für die Hörer“. Die Sportgemeinschaft, die AWo, der Pfarr-Cäcilienchor, kurz alle tonangebenden Vereine von Boelerheide, freuten sich über die verdienstvolle Arbeit der Sänger. Die beiden hübschen jungen Damen Kathrin Steinfort und Darinka Ermler aus dem „modernen“ Gospel Chor „Living Voices“ der Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde klagten allerdings schon über beginnende Nachwuchsschwierigkeiten, Grundübel aller Gesangvereine.

Gemütlicher Ausklang

Nach dem Laudatio-Teil ging es zum Buffet und schließlich mit der „Küchler Swinging Sound Band“ zum gemütlichen Teil des Abends über.