Hagen.
Strahlender Sonnenschein und strahlende Gesichter bei der Vorstellung des Kooperationsvertrags zwischen der Hagener Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft (HGW) und der Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG). „Der Anfang ist gemacht, denn auch wir möchten als städtisches Wohnungsunternehmen einen Beitrag zur Energiewende leisten“, sagt HGW-Geschäftsführer Dr. Marco Boksteen bei dem Treffen auf dem Johanniskirchplatz.
Im Herzen der Stadt werden noch in diesem Monat an den HGW-Gebäuden Gerüste errichtet, über die die Mitarbeitern der Dortmunder Firma Mundeco GmbH auf die Dächer gelangen können. Auf 330 Quadratmetern Dachfläche werden sie Solarmodule verlegen und verkabeln. Jährlich können so etwa 32.000 Kilowattstunden Strom in das Netz des heimischen Energieversorgers Enervie eingespeist werden. In Vorhalle stehen die Gerüste bereits an den HGW-Häusern, wo ebenfalls Solaranlagen installiert werden. Dafür vermietet die HGW die Dachflächen ihrer Häuser 17 bis 25 an die Genossenschaft, die damit noch einmal rund 41.000 Kilowattstunden Strom produzieren kann.
81 Tonnen CO2 einsparen
„Es sind die letzten Anlagen, die wir unter den jetzigen gesetzlichen Rahmenbedingungen bauen können. Dann müssen wir abwarten, in welche Richtung die Diskussion um die Energiewende und das Erneuerbaren-Energien-Gesetz führen wird“, erläutert Rolf Weber, Vorsitzender der BEG. Die Genossenschaft mit derweil 214 Mitgliedern hat bislang 2 Millionen Euro in 38 Solaranlangen investiert. Mit dem erzeugten Strom können rund 245 Haushalte versorgt werden.
„Auch wenn die Rahmenbedingungen für uns immer schwieriger geworden sind, so halten wir weiterhin mit dem Bau von Bürgerkraftwerken am Umwelt- und Klimaschutz fest. Darüber hinaus werden die Aufträge für den Anlagenbau in der Region vergeben, wobei die Investition rentabel sein muss“, so Weber. So strebt die Genossenschaft langfristig eine Dividende von 3 Prozent an. Auch die HGW macht ihre Mieter darauf aufmerksam, dass auch sie Mitglieder der Genossenschaft werden können. Die Mindesteinlage liegt bei 500 Euro, 624.000 Euro kamen so bereits zusammen. „Die Menschen, die sich aktiv an der Energiewende beteiligen, wollen unsere Anlagen hier vor Ort sehen und beteiligen sich nicht anonym an irgendeinem Unternehmen, das vielleicht in Süddeutschland ein Solarfeld errichtet“, weiß BEG-Pressesprecherin Ingrid Klatte.
„Mit dieser Kooperation unterstützen wir in unserer Stadt aktiv die gewollte Energiewende und setzen so auch ein Signal“, ist sich Dipl.-Ing. Ernst Uhing von der HGW sicher. „Solarstromanlagen sind saubere Kraftwerke, durch die unsere Mieter nicht beeinträchtigt werden. Ganz im Gegenteil: Durch die Anlagen auf unseren Dächern werden insgesamt rund 81 Tonnen CO2 eingespart, die bei der Stromerzeugung in einem Kohlekraftwerke entstehen würden.“ Das Projekt wird ausschließlich mit heimischen Handwerkern umgesetzt.