Haspe. .

Das Evangelische Krankenhaus Haspe hat einen neuen Chefarzt: Dr. Claas Brockschmidt leitet nun die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Mops. Er ist Facharzt für Allgemeinchirurgie, Viszeralchirurgie und Proktologie. Der 44-Jährige ist in Wolfsburg aufgewachsen und studierte in Berlin, bevor er seine Facharztausbildung in Salzgitter begann. Seit 2002 arbeitete der Arzt am Universitätsklinikum Ulm, seit 2006 als Oberarzt. Die Schwerpunkte des neuen Chefarztes sind die laparoskopischen Operationen aller Bauchorgane, die Erkrankung des Enddarms und des Analbereichs (Proktologie) sowie die chirurgische Behandlung von Fettleibigkeit (Adipositas-Chirurgie).

„Die Bedingungen sind optimal, um hier neue Behandlungsmöglichkeiten für die Patienten zu entwickeln“, so Brockschmidt. Die familiäre Atmosphäre des Hauses sei ein Gewinn. „Es ist ganz anders als an einem riesigen Uniklinikum.“ Auch seine Frau Rita und seine fünf Töchter sind von Hagen überzeugt.

Tabu-Themen aufgreifen

Im Mops will der Experte möglichst schonende Behandlungsmöglichkeiten etablieren. In der sogenannten Schlüsselloch-Chirurgie werden in Zukunft vermehrt Operationen am Dickdarm erfolgen, auch die Hernienchirurgie („Brüche“) wird ausgebaut. Für die Endokrinologie (Schilddrüsenerkrankungen) wird es eine spezielle Sprechstunde geben. Ein neuer Schwerpunkt der Chirurgie wird die Proktologie sein. Brockschmidt: „Hämorrhoiden, Analvenenthrombosen, Abszesse, Fisteln oder Feigwarzen sind oft ein Tabu-Thema, aber weit verbreitet und sehr quälend für Patienten.“

Als weiterer Schwerpunkt ist der Aufbau der sogenannten Adipositas-Chirurgie geplant. Dies sind chirurgische Eingriffe zur Bekämpfung der krankhaften Fettleibigkeit. „Eine Operation reduziert nicht automatisch das Gewicht“, betont Dr. Brockschmidt. „Es geht nicht darum, ein Stück des Fettgewebes wegzuoperieren oder abzusaugen, sondern um eine Veränderung des Magen-Darm-Traktes, die einen Gewichtsverlust und Gewichtsstabilität ermöglichen kann.“ Deshalb könne die Operation nur eingebettet in ein Gesamtkonzept von Diättherapie, Bewegungstherapie, psychologische Beratung und Teilnahme an einer Adipositas-Selbsthilfegruppe erfolgen.