Nun ist bereits ein Monat hier in Battambang vergangen und ich bin gut angekommen, auch wenn von Alltag noch nicht die Rede sein kann: Nach meiner Ankunft hatte ich einige intensive Tage der Einarbeitung durch die vorherigen Freiwilligen und ohne viel Zeit zum Nachdenken ging es dann weiter nach Phnom Penh. Dort nahm ich zusammen mit anderen deutschen Weltwärts-Freiwilligen an einem zehntägigen Willkommensseminar einer größeren lokalen Organisation teil.
Aufgaben, Kultur, Sprache, Entwicklungspolitik und Menschenrechte in Kambodscha sowie das Kennenlernen unserer Mentoren standen auf dem Programm. Anschließend ging es wieder zurück nach Battambang, wo ich dann meine Arbeit aufnahm. Diese besteht primär aus der Öffentlichkeitsarbeit, Buchhaltung und allen voran der Mitarbeit in den konkreten Projekten.
Neben Besuchen bei von uns unterstützten Bauernfamilien befragte ich die Studentinnen in unserem Stipendienprogramm nach deren Wünschen und Erwartungen für das kommende Jahr, um nun für sie passende Workshops gestalten zu können.
Was sind nun also meine ersten Eindrücke in diesem fremden Land gewesen? Zuerst einmal ist da die wunderschöne Natur. Ein meist weites, flaches Land, voller üppiger grüner Reisfelder, Kokosnuss-, Bananen- und anderen Bäumen, mit nur einigen wenigen Hütten zwischendurch – in etwa ein exotischeres Niedersachsen.
Auf der anderen Seite ist der Abfall unübersehbar, allen voran Plastikmüll. Im Gegensatz zu Plastikflaschen werden Plastiktüten oder -verpackungen nicht recycelt, sondern landen auf der Straße oder im Busch. Selbstverständlich kann man auch die „einfachen Lebensumstände“ vieler Einwohner nicht verleugnen, auch wenn sich wirkliche Armut tendenziell eher auf dem Land findet. In der Stadt selbst sind es allen voran die Bettler (oft Kriegsveteranen), Straßenkinder und richtige „Straßenfamilien“, die nachdenklich machen und das eigene Tun und Wirken in Frage stellen.
Erich Molz (22) ist mit dem Freiwilligendienst „Weltwärts“ für ein Jahr nach Kambodscha aufgebrochen. Molz wird einmal im Monat von seinem Aufenthalt berichten. Zum Auftakt in ausführlicherer Form.