Hagen.
Dessen Bruder Adem (26) war nach einem Polizeieinsatz auf der Prentzelwache gestorben. Ein bekannter Fall, der türkische und deutsche Schlagzeilen zur Folge hatte.
Gegen alle acht benannten Rauschgift-Großkunden, Türken, Marokkaner und Deutsche, gab es jetzt Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse. „Unser Rauschgiftspürhund Clark war sehr erfolgreich”, freut sich Erster Kriminalhauptkommissar Bernd Büchling (54), „obwohl er sich letzte Woche den Schwanz gebrochen hatte.” Am Montag erschnüffelte Clark, der Ermittler auf vier Pfoten, trotz verbundener Rute noch diensteifrig 640 Gramm Marihuana. In der Wohnung an der Kurze Straße in Haspe wurde auch eine scharfe Schusswaffe gefunden.
Dort lebt Dennis (25), dessen Vater Martin K. der Justiz als notorischer Einbrecher und Rauschgiftdealer bekannt ist und sich deshalb in Sicherungsverwahrung befindet. „Der Sohn ist vorerst auch hinter Schloss und Riegel”, weiß Kommissar Büchling. Ein erfolgreicher Schlag gegen die organisierte Drogenkriminalität: In den letzten Tagen kamen sieben Verdächtige in Untersuchungshaft.
Nur einer blieb von der U-Haft verschont und befindet sich nach wie vor auf freiem Fuß: Türke Salih Ö., dem vorgeworfen wird, von Mitte 2006 bis Anfang 2007 in 13 Fällen insgesamt gut fünf Kilo Stoff verschoben zu haben. „Er hat die Taten teilweise eingeräumt”, so sein Verteidiger Jürgen Klenk. Der Haftrichter hätte sich dadurch überzeugen lassen, dass Staplerfahrer Salih Ö. in Hagen zwei Wohnhäuser und ein Mercedes-Cabrio besitzt, hier ebenfalls Ehefrau und fünf Kinder hat und deshalb eine Fluchtgefahr wohl kaum bestünde.
Am 27. Februar muss sich Salih Ö. als Angeklagter vor Gericht verantworten. Wegen des Verdachts, Drogengeschäfte finanziert zu haben. Kommissar Büchling, bester Kenner der Hagener Drogenszene, ist als Zeuge geladen.