Wehringhausen. .

Kontaminiert heißt giftig. Giftig ist gesundheitsschädigend. Und gesundheitsschädigend ist schlecht. An der Weidestraße ist der Boden, in dem Schwermetalle aus rund 125 Jahren Imprägnier- und Galvanikarbeit der Firma Varta schlummern, im bereits aufgeschütteten Lärmschutzwall für die künftige Fahrbahn der Bahnhofshinterfahrung verschwunden (wir berichteten). Um den Steilwall hermetisch gegen Luft, Wasser und Sonneneinstrahlung abzudichten, wird der gesamte Bereich mit einer 2,5 Millimeter dicken Kunststoffdichtungsbahn verschweißt.

Man müsse bedenken, sagt Projektleiter Matthias Hegerding vom Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH), „dass alles, was hier mit den Varta-Böden gemacht wurde, besser ist als der Zustand vorher.“ Mit „vorher“ meint Hegerding, dass die kontaminierten Böden jahrelang unter dem alten Varta-Komplex schlummerten, von Regen durchwaschen wurden und so eine Gefahr für unser Grundwasser waren.

Nachdem rund 83.000 Kubikmeter belasteter Boden ausgehoben wurden, ist das Areal des ersten Bauabschnitts zur Bahnhofshinterfahrung „so gut wie sauber“, wie Hegerding erklärt. Über Jahre hinweg wird hier ein Monitoring, eine ständige Überprüfung der Böden, durch das Umweltamt stattfinden. Auch das Grundwasser wird weiter überwacht.

Arbeiten stark witterungsabhängig

Das Verlegen der 3000 Quadratmeter großen Kunststoffbahn wird im günstigsten Fall zwei bis drei Tage dauern. Denn: Die Arbeiten sind stark witterungsabhängig und können nur bei trockenem Wetter durchgeführt werden.

Die Gesteinsschicht, in der sich Teile des kontaminierten Materials befinden, ist nicht mehr zu sehen. Der Steilwall erscheint so dunkel, weil eine zehn Zentimeter dicke Ausgleichsschicht aus Gießeraltsand aufgetragen wurde – Material, das in Gießereien die Gussformen schützt.

Was zur Fertigstellung des Schutzwalls nur noch fehlt, ist eine Drainagematte, um das Regenwasser abzuführen. Und: Eine 60 Zentimeter dicke Vegetationsschicht, die später begrünt wird.

„Die Ummantelung des gesamten Bereichs mit einer Kunststoffdichtungsbahn sorgt dafür, dass die Materialien im Inneren nicht mehr durchwaschen werden können“, sagt Hegerding. Somit sind sie auch keine Gefahr mehr für das Grundwasser im Bereich der dort fließenden Ennepe.