Hagen. .

„Der Tag des Denkmals wird in Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr ein Tag des kulturellen Rückschritts.“ Darauf macht der Hagener Vertreter beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Willi Strüwer, aufmerksam. „Während sich am Sonntag auch in Hagen wieder historische Gebäude einer breiten Öffentlichkeit öffnen, arbeitet die rot-grüne Landesregierung am vollständigen Rückzug aus der Denkmalpflege.“ Im Jahr 2014 habe sie die Mittel um weitere sechs Millionen auf 4,1 Millionen Euro gekürzt, ab dem Jahr 2015 gebe es gar kein Geld mehr. Hier ziehe sich eine Regierung aus der Verantwortung, so Strüwer.

Für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Röspel ist das Signal fatal: „Wer ein so schlechtes Vorbild abgibt, darf nicht erwarten, dass Investoren anders agieren oder die Landschaftsverbände das übernehmen können.“ Da ändere auch ein zinsgünstiges Darlehen der NRW-Bank nichts. Wolle eine Familie ein denkmalgeschütztes Haus sanieren, schaffe sie das nicht ohne Zuschüsse. Weitere Darlehen könne sie doch gar nicht zurückzahlen. Im Ergebnis würden Großdenkmäler nicht mehr ausreichend unterhalten, so Röspel: „Kleinere denkmalgeschützte Wohngebäude dürften dem Verfall preisgegeben werden.“

Auch der Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses, Stephan Ramrath (CDU), warnt eindringlich vor den Folgen der rot-grünen Vernachlässigungspolitik: „Entzieht sich das Land hier seiner Pflicht, hat das eine kulturelle Verarmung der Stadtarchitektur und wirtschaftliche Konsequenzen zur Folge. Denn jeder Euro Förderung löst weitere zehn bis 20 Euro an privaten Mitteleinsatz insbesondere beim Handwerk aus.“ Im Ausschuss sehe er künftig viele Bauwerke sukzessive aus der Denkmalliste verschwinden, weil sie unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr tragbar sein werden, so Ramrath: „Nachhaltig ist dann nur noch die Zerstörung des kulturellen Erbes.“