Hagen. Superintendent Bernd Becker hat den Kirchenkreis Hagen verlassen. Nun ist die Stelle einer Superintendentin oder eines Superintendenten neu zu besetzen. Bis zum 3. September können sich Interessenten bewerben. Hans-Joachim Bolig, Vorsitzender des Nominierungsausschusses im Ev. Kirchenkreis Hagen, erklärt das Prozedere.

1 Wird ein neuer Superintendent in den eigenen Reihen gesucht?

Nicht nur. Die Kreissynode des Kirchenkreises Hagen hat am 3. Juli beschlossen, die Stelle im Bereich der evangelischen Kirche von Westfalen auszuschreiben. Das ist inzwischen geschehen. Bewerben können sich Pfarrerinnen und Pfarrer, die mindestens fünf Jahre Inhaber einer Gemeindepfarrstelle sind oder waren.

2 Was erwartet den neuen Leiter des Kirchenkreises?

Auf ihn warten ca. 75.000 evangelische Gemeindeglieder in derzeit 20 Kirchengemeinden mit 29,5 Gemeindepfarrstellen in Hagen, Herdecke, Wetter und Breckerfeld mit ihren Sorgen und Problemen. Die Mitarbeit an der Weiterentwicklung der vernetzten Kirchenkreise Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm gehört ebenfalls zu seinen Aufgaben. Besondere Herausforderungen wie der hohe Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund kommen hinzu, ebenso wie die rückläufigen Gemeindegliederzahlen und die wachsenden finanziellen Nöte.

3 Was muss der Kandidat mitbringen?

Der Kirchenkreis braucht einen kompetenten Theologen und guten Seelsorger, der ein erfahrener Begleiter der Gemeinden und der kreiskirchlichen Dienste und Beratungsstellen ist. Er muss ein würdiger Repräsentant des Kirchenkreises sein, der ökonomisch, ­visionär und kreativ denken und über den Tellerrand ­hinausschauen kann. Das klingt zunächst einmal so, als suchten wir einen Alleskönner. Die große Aufgabenfülle kann jedoch nur ein Mensch bewältigen, der seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kollegial leiten und Aufgaben delegieren kann.