Wehringhausen.

Großalarm gestern Nachmittag gegen 15.40 Uhr für die Hagener Feuerwehr. Der Dachstuhl einer Autowerkstatt auf dem alten Schlachthofgelände an der Minervastraße stand in Flammen. Wenige Minuten später verdunkelte sich der Himmel über Wehringhausen, Haspe und Teilen des Tückings sowie des Zentrums. Drei Personen wurden verletzt. Darunter zwei Mitarbeiter der Werkstatt – einer davon schwer. Auch ein Polizist verletzte sich.

Verletzter vor Ort reanimiert

Der herbei gerufene Rettungshubschrauber aus Lünen kehrte wieder um, weil der schwer verbrannte Werkstattmitarbeiter noch vor Ort reanimiert und anschließend ins Allgemeine Krankenhaus gebracht wurde. Während etliche Löschgruppen aus dem ganzen Stadtgebiet anrückten, überschritten viele Personen entlang der Bahntrasse über dem Gelände die Grenzen der Schaulustigkeit.

Denn: Oberhalb des Schlachthofgeländes verläuft die Bahntrasse, an der unter anderem die S8 aus Mönchengladbach Richtung Hagen hält. Viele Gaffer hielten sich nicht bloß auf dem sicheren Bahnsteig auf, sondern kletterten viele Meter weiter sogar ins Gleisbett, um ihre Smartphones über den nur spärlich gesicherten Zaun zu halten.

Die S-Bahnlinie wurde daraufhin kurzerhand gesperrt. Zahlreiche Pendler, die entweder von Hagen ins Rheinland oder in die Gegenrichtung fahren wollten, saßen fest. Die Wehringhauser Straße (B 7), Hauptverbindungsachse vom Zentrum in den Hagener Westen, wurde später gesperrt. Der Verkehr Richtung City floss nur langsam über die Eugen-Richter- und die Lange Straße ab.

Eine alte Dame staunte mit offenem Mund, als sie in den Himmel schaute: „Das ist wie bei einem Bombenangriff.“ In einer Autowerkstatt auf dem alten Schlachthof war ein Feuer ausgebrochen und hatte in kürzester Zeit den Dachstuhl in Brand gesetzt und für gefährliche Rauchentwicklung gesorgt. Anwohner berichteten davon, kurz vor dem Brand eine laute Explosion gehört zu haben. An der Brandstelle war inoffiziell von einer Verpuffung die Rede.

Der schwer verbrannte Werkstattmitarbeiter wurde am Abend vom AKH aus in eine Spezialklinik nach Aachen geflogen. Der Transporthubschrauber landete auf der Springe. Die Feuerwehr bekam am Abend noch Unterstützung aus Dortmund, von wo Löschschaum und eine Gelenkleiter nach Hagen gebracht wurden. Denn: Die Werkstatt drohte einzustürzen. Die Löscharbeiten dauerten bis in die Nacht.