Hagen. Zwei Abende füllte und begeisterte Ruhrgebiets-Ikone Atze Schröder die Hagener Stadthalle.

Als die letzten Tränen der Freude geflossen waren und auch das letzte Zwerchfell vor Lachen schmerzte, wurde es doch noch einmal sentimental in der Stadthalle. Comedy-Star und Ruhrpott-Ikone Atze Schröder verdankt dem Hagener Publikum viel und zahlte es der restlos ausverkauften Stadthalle am Freitag- und Samstagabend mit seinem neuen Programm „Mutterschutz” mehr als zurück.

„Auf dieser Bühne hat für mich alles angefangen. Hier habe ich meine ersten Schritte gemacht. Ihr seid in all den Jahren immer wieder gekommen. Es ist ein schönes Gefühl, dass ich in Hagen nie ein Fremder sein werde”, brachte es Atze Schröder seinem treuen Hagener Publikum nach seinem ersten Auftritt am Freitagabend dankbar entgegen. Und wie so oft, enttäuschte Schröder vor der aus allen Nähten platzenden Stadthalle nicht. „Liebe Mütter, lehnt euch heute zurück. Heute verwöhne ich euch verbal mal so richtig. Ich leg' euch die Gurkenscheiben auf die Augen und schütte euch Schampus ein”, richtete sich Schröder gemäß seines Programmtitels gleich an Hagens Mutterschaft.

Mit seiner ihm eigenen und gesunden Portion Proleten-Jargon und wie gewohnt auf hohem rhetorischen Niveau und einem noch höheren Pointen-Tempo, ritt Schröder mit viel Spaß und Freude durch sein neues Programm. Kernthema: Deutschlands Mütter. „Allen voran Ursula von der Leyen. Die Frau ist so fruchtbar, die führen sie den Pandas mittlerweile im Zoo als Anregung vor”, erklärte Schröder. Oder Steffi Graf, für Schröder lange Zeit „unvermittelbar”, die wie ihr Kollege Boris Becker einfach einen guten Eltern-Job mache: „Bei der kleinen Anna Ermakova wollte Boris die Vaterschaft ja erst leugnen. Bis die Kleine um die Ecke kam. Er dachte, er kommt sich selbst auf dem Dreirad entgegen.”

Schröder lobhudelte Deutschlands Mütter und wusste auch, wie schwer diese es haben, sich von ihren Söhnen zu lösen: „Mütter klammern ja unglaublich hart. Ich habe es zum Glück geschafft, mich zu lösen. Sonst hätte ich vor zwei Jahren nicht ausziehen können”, frotzelte der passionierte Porsche-Fahrer. „Mutterschutz” brilliert durch seine maskulinen Betrachtungen des Mutter-Seins und pointiert an vielen Stellen die Schatten-Seiten der Vaterschaft.

„Auf dieser Bühne hat für mich alles angefangen. Hier habe ich meine ersten Schritte gemacht. Ihr seid in all den Jahren immer wieder gekommen.”

Atze Schröder

Nachdem die begeisterte Stadthalle ihren Atze nach rund zwei Stunden nicht in den Feierabend entlassen wollte, legte Schröder mit seinen Parade-Stücken „Cedric, die Mama geht jetzt” und „Der den Hebel nicht zieht” das finale Sahnehäubchen obendrauf. „Leute, ihr seht ja, was mir das hier für einen Spaß macht. Keine Angst, ich mache das noch zehn oder fünfzehn Jahre so weiter. Die Hauptsache soll sein, dass wir alle gesund bleiben", verabschiedete sich Atze Schröder von seinem treuen Hagener Publikum.