Hagen. .

Unterstützt durch die Stiftung „Erinnern ermöglichen“ unternahmen 45 Schüler des Leistungs- und Grundkurses Pädagogik der Jahrgangsstufe 11 sowie fünf Lehrer des Ricarda-Huch-Gymnasiums (RHG) kürzlich eine fünftägige Studienfahrt ins ehemalige Vernichtungslager Auschwitz. Die Gruppe übernachtete in der vor Ort gelegenen Jugendbegegnungsstätte.

Ziel der Reise war die Auseinandersetzung mit dem Thema Holocaust. Die Hagener Schüler besichtigten das Konzentrationslager Auschwitz, das Vernichtungslager Birkenau sowie das jüdische Museum. Birkenau als größtes Lager erstreckte sich über eine Fläche von zwei Quadratkilometern und sollte ursprünglich auf das Doppelte vergrößert werden. Hier waren ca. 80.000 Menschen interniert. In einer Baracke lebten ungefähr 700 Menschen. Ungefähr so viele Schüler besuchen zurzeit das Ricarda-Huch-Gymnasium.

In den Lagern von Auschwitz wurden zwischen 1940 und 1945 schätzungsweise 2,5 bis 4 Millionen Juden ermordet, das waren ca. 90 Prozent aller dort Ermordeten. Die restlichen 10 Prozent waren polnische Oppositionelle, sowjetische Kriegsgefangene oder Sinti und Roma, deren Alltag von absoluter Herrschaft, ständiger Kontrolle, Terror und Strafen durch die SS bestimmt war. Mit willkürlichen Schikanen und Quälereien brachen die SS-Leute den Willen der Häftlinge, welche täglich erschöpfender Arbeit unter ständigem Gebrüll und körperlichen Misshandlungen ausgesetzt waren. 1945 befreite die Rote Armee die Lager und die überlebenden Häftlinge.

Durch Führungen, Vorträge und Filme wurden die Gymnasiasten mit den damaligen Geschehnissen konfrontiert. Das ausgestellte Anschauungsmaterial wie zum Beispiel Kleidungsstücke und persönliche Gegenstände der Lagerinsassen sprengten jegliche Vorstellungskraft.

Die Hagener Jugendlichen waren emotional bewegt und reagierten auf das Gesehene und Gehörte häufig mit in sich gekehrtem Schweigen. Einhellige Meinung der jungen Leute war, dass sich der Holocaust auf gar keinen Fall wiederholen und die Geschehnisse nicht in Vergessenheit geraten dürfen.