Altenhagen. .
In der Markuskirche fand am Samstagvormittag die Generalprobe zu dem Kinder-Musical „Das Vier-Farben-Land“ von Tobias Rienth für die Aufführung am Sonntag im Gottesdienst statt.
Kirchenmusikerin Jessika Tonn hatte das Ferienprojekt in nur einer Woche jeweils von 9 bis 13 Uhr auf die Beine gestellt. Dabei wurde nicht nur gesungen, sondern auch gespielt und gelacht, gefrühstückt und an den „Requisiten“ gebastelt: Umzugskartons in vier Farben stellten die Häuser des Landes dar. 16 Kinder vom Vorschulalter bis zum vierten Schuljahr waren mit Feuereifer bei der Sache, schon im roten, gelben, blauen oder grünen Dress.
Leider stand der Beamer nicht zur Verfügung, der am Sonntag mit den Illustrationen von Ulrike Baier zu dem Buch von Gina Ruck-Pauquet als Kulissen die Kirchenwände verschönern würde. Frau Tonn am Klavier begleitete Chor und Solisten, gab Einsätze, deutete die den Text veranschaulichenden Gesten an und steuerte die Lautstärke bis zum Summ-Chor. Ab und zu musste auch eine nicht sicher sitzende Note in die richtige Höhe gebracht werden. Eine kurze Angabe genügte, und schon lief alles wieder wie am Schnürchen.
Stampfender Chor
Kleine Pannen in Ton und Text verhießen übrigens Gutes nach der alte Musiker-Weisheit: je schlechter die Generalprobe, desto besser die Aufführung.
Die angehende Gemeindepädagogin Michele Carneiro verteilte die Mikrofone für Sprechtexte und Sologesang und regelte den möglichst schnellen Positionswechsel. Der ehemalige Presbyter Huwald erzählte zwischen Chören und Solo-Auftritten die Geschichte des Landes, dessen erwachsene Einwohner nicht über ihre jeweilige Farbe hinaus denken konnten und die anderen bekämpften. Entsprechend kriegerisch stampfend klang auch manchmal der Chor-Gesang.
Die kleine „Erbse“ aus dem grünen Lager konnte nicht aufhören, sich bunt zu fühlen, und sehnte sich nach einem Leben im Team mit den anderen Kindern. Sie beherrschte ihre Solorolle mit schon fast professionellem Sound. Zum Schluss wurden die aus farbigen Seilen bestehenden „Grenzen“ weggescharrt; alle Kinder vertrugen sich und wurden „bunt“: eine gut dargestellte Vision von Gemeinschaft, zum Nachdenken anregend für die ganze Gemeinde.