Hohenlimburg. .
Durch Zufall ist am Dienstagnachmittag ein „Enkeltrick“ aufgefallen, so dass im letzten Augenblick ein Vermögensschaden verhindert und eine dringend tatverdächtige Frau festgenommen werden konnte.
Gegen 16 Uhr meldete sich bei einer 82-jährigen Hohenlimburgerin eine Anruferin und ließ in dem folgenden Gespräch bei der Geschädigten durchblicken, dass es sich bei ihr um die Nichte handelt. Da sie sich eine Eigentumswohnung kaufen wolle, so erzählte sie der älteren Dame, benötige sie dringend sofort Bargeld, denn bereits morgen wäre die Wohnung deutlich teurer. Dabei wirkte sie so überzeugend, dass sich die ältere Dame schließlich bereit erklärte, einen hohen vierstelligen Betrag von der Bank abzuholen. Da diese allerdings bereits geschlossen hatte, bestellte die vermeintliche Nichte extra ein Taxi, damit die 82-Jährige zur länger geöffneten Bank in die Stadt fahren konnte.
Noch einmal den richtigen Riecher
Dazu erklärte sich Hohenlimburgerin schließlich bereit und holte das Geld von ihrem Konto ab. Zufällig handelte es sich bei der Taxifahrerin um eine Bekannte, der sie von dem Anruf erzählte und diese witterte sofort einen Betrug. Sie überredete die Frau, nicht nach Hause, sondern zu ihrer richtigen Nichte zu fahren, um im persönlichen Gespräch die Sache zu klären.
Die hatte tatsächlich nicht angerufen und so ließ sich die Geschädigte wieder nach Hause fahren. Und noch einmal hatte die 53-jährige Taxi-Fahrerin den richtigen Riecher. Sie bemerkte bei ihrer Abfahrt eine Frau, die mit einem Mobiltelefon am Ohr auffällig hin und her lief, vermutete sofort, dass es sich um die betrügerische Anruferin handelte und informierte die Polizei.
Verdächtige wollte sich verstecken
Als die Beamten eintrafen, versuchte die 36-jährige Verdächtige, sich in der Straße Im Sibb hinter einem geparkten Anhänger zu verstecken, hatte aber auch damit keinen Erfolg. Sie wurde vorläufig festgenommen und in das Polizeigewahrsam eingeliefert. Am Abend nahmen Polizeibeamte in Boele einen identischen Vorfall auf, bei dem das ausgesuchte Opfer eine halbe Stunde vor der Hohenlimburger Tatzeit schon während des Anrufs Verdacht schöpfte und das Gespräch abbrach.
Am Mittwoch übernahm das Betrugskommissariat des Polizeipräsidiums den Fall. Dem Ermittler erklärte die 36-Jährige, dass sie in Leverkusen wohne und am Dienstag mit dem Zug zum Shoppen nach Hamm fahren wollte. Warum sie sich in Hohenlimburg in einem Wohngebiet aufgehalten hatte, konnte sie allerdings nicht erklären.
Gegen Mittag konnte die Verdächtige ihren Weg fortsetzen, weitere Ermittlungen dauern an.