Schwerte. .

Ein Mahnschreiben über 409,96 Euro flatterte Brigitte Purmann Mitte der Woche in ihren elektronischen Briefkasten. Plus Gebühren in Höhe von 66,11 Euro. Die E-Mail der T-Online Shop AG machte die Schwerterin sofort stutzig. Denn sie hatte gar nichts bei dem Telekommunikationsanbieter bestellt.

„Außerdem hört man derzeit überall von gefälschten Mahnungen“, sagt sie – und ging mit dem Schreiben zur Verbraucherzentrale. „Im Moment ist es wieder ganz schlimm“, bestätigt Angelika Weischer, Leiterin der Schwerter Verbraucherzentrale und zieht eine Mappe mit zahlreichen E-Mails aus dem Regal. Die Masche ist immer die gleiche: Der Absender der E-Mail klingt ähnlich wie eine bekannte Firma. Kunden von 1&1, Commerzbank, Paypal, Otto und Amazon waren in den vergangenen Monaten von Phishing-Attacken betroffen – das Ausspionieren von fremden Daten mit Hilfe eines Computerprogramms.

Anhänge nicht öffnen

Oft sind die Formulierungen der E-Mail in schlechtem Deutsch geschrieben. „Es gibt aber auch Post, die sieht auf den ersten Blick vertrauenswürdig aus“, weiß Angelika Weischer. Sie warnt dringend davor, die Anhänge dieser E-Mails zu öffnen. „Tun Sie das auf gar keinen Fall“, betont sie. Denn hinter den Anhängen – „zip“ oder „exe“ – verbergen sich Programme, die auf dem Rechner Daten ausspionieren. „Eine echte Mahnung kommt außerdem immer per Post“, betont Angelika Weischer.

Sie bittet alle Verbraucher, solche E-Mails an die Verbraucherzentrale in Düsseldorf weiterzuleiten. „So können wir Druck auf die Politik ausüben, damit sich in diesem Bereich etwas ändert“, betont Angelika Weischer. Zuletzt habe das bei der sogenannten Internet-Buttonlösung geklappt: Seit August 2012 muss bei einem Vertragsabschluss im Internet deutlich werden, dass etwas kostenpflichtig bestellt wird.

Brigitte Purmann verließ die Verbraucherzentrale mit einem guten Gefühl: Sie muss keine weiteren Schritte einleiten, auch keinen Widerspruch einlegen, sondern die E-Mail ganz einfach ignorieren.