Vorhalle. „Tschüss, bis nächsten Mittwoch.” Klingt locker und unkonventionell. Eben genauso, wie das Projekt auch tatsächlich ist. Stolz sind die beteiligten Schüler der Ganztagshauptschule Vorhalle sowie die Bewohner und Betreuer der Bethel-Behinderten-Einrichtung in der Kirchbergstraße auf den Preis, den sie in Empfang nehmen durften.

Doch viel mehr freuen sich alle beteiligten Seiten darüber, dass aus einem recht unspektakulären Schul-Projekttag solch ein nachhaltiges, generationenübergreifendes Sportprojekt mit behinderten Menschen geworden ist.

„Tschüss, bis nächsten Mittwoch” heißt das ausgezeichnete Projekt, das sich nicht nur auf den stets mittwochnachmittags stattfindenden gemeinsamen Sportunterricht beschränkt, an dem sich 20 Hauptschüler und 15 Heimbewohner beteiligen.

Neben den Sportstunden - die Schüler kennen mittlerweile die Fähigkeiten und Interessen ihrer behinderten Sportkameraden, probieren aber auch stets Neues aus - nimmt man auch gemeinsam an Benefizaktionen teil und veranstaltet Grillfeste. Außerdem hat eine Neuntklässlerin im Herbst ein dreiwöchiges Schülerbetriebspraktikum in der Bethel-Einrichtung absolviert.

„Es handelt sich um keinen normalen Sportunterricht, sondern die Schüler stehen mit viel Engagement hinter dem Projekt”, unterstreicht Schulleiterin Susanne Ruhkamp. Und für all das gab's gestern Nachmittag in der Karl-Adam-Sporthalle den zweiten Preis im bundesweiten Wettbewerb „Leben so wie ich und du - Wege zur Einbindung in die Gemeinde” der Deutschen Heilpädagogischen Gesellschaft (DHG).

32 Vorschläge aus ganz Deutschland wurden in diesem Jahr eingesandt - das Hagener Projekt ist das einzige aus Nordrhein-Westfalen, das ausgezeichnet wurde.

Auch Karin Thoma-Zimmermann, engagierte Sportlehrerin in Vorhalle, und Mark Weigand (Bethel vor Ort) stehen voll hinter „Tschüss, bis nächsten Mittwoch”. Es sei schön zu sehen, wie begeistert beide Seiten bei der Sache wären. „Trampolinspringen, Ballsportarten und Aktionen rund ums Rollstuhlfahren sind bei Schülern wie Heimbewohnern gleichermaßen beliebt. Wir Lehrer greifen kaum noch ins sportliche Geschehen ein”, erläutert Karin Thoma-Zimmermann.