Hagen. Auch, wenn sie es nun darf, plant die Stadt Hagen keinen verstärkten Einsatz ihrer mobilen Radarkontroll-Anlage. Es sei nicht Ziel der Stadt, die marode Stadtkasse auf Kosten der Autofahrer zu sanieren, erklärt Stadt-Sprecher Thomas Bleicher.

Die Stadt Hagen plant keinen verstärkten Einsatz ihrer mobilen Radarkontroll-Anlage und auch nicht die Anschaffung weiterer mobilen Geräte. Das erklärte Stadt-Sprecher Thomas Bleicher auf Anfrage unserer Zeitung, nachdem die NRW-Landesregierung die Erlasslage geändert hatte. Wie berichtet, dürfen städtische Ordnungsämter nun überall die Geschwindigkeit kon­trollieren und bei Überschreitungen Bußgelder kassieren – und nicht mehr nur an potenziellen Gefahrenstellen und Unfallschwerpunkten.

„Bei uns gibt es keinen Aktionismus, nun vermehrt zu blitzen“, so Bleicher. Zudem kenne man noch gar nicht die Details des Erlasses. Es sei aber auf gar keinen Fall Ziel der Stadtverwaltung, dank der neuen Erlasslage Mehreinnahmen zu generieren, sprich: durch vermehrtes Blitzen die marode Stadtkasse zu sanieren. Und jede Geschwindigkeitskontrolle-Aktion werde auch weiter mit der Polizei abgestimmt.

250.000 Euro mit Mobil-Blitzer

Doch obwohl die Stadt Hagen gar keine Blitzer-Ausweitung plant, kritisiert Claus Thielmann, Fraktionsvorsitzender der FDP im Rat, den neuen Erlass der rot-grünen Landesregierung scharf: „Die Regelung führt zu einer ungebührlichen weiteren Belastung der Autofahrer und nicht zu mehr Sicherheit. Autofahrer werden auf diese Weise systematisch geschröpft.“

Doch wie gesagt: Noch will die Stadt gar nicht verstärkt blitzen. Derzeit hat sie an vielen Stellen im Stadtgebiet stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen aufgebaut, jeder „Starenkasten“ in Hagen ist in städtischer Hand. Mit den stationären Geräten erzielte die Stadt im vergangenen Jahr 2 Millionen Euro durch Bußgelder. Die einzige mobile Mess-Anlage hat 250.000 Euro an Bußgeldern eingespielt.