Hagen. Er hatte auf eine wundersame Geldvermehrung gehofft. Doch jetzt steht der ehemalige Betreiber mehrerer Post-Filialen vor den Scherben seiner Existenz. Denn der 48-Jährige hatte einen Überfall und seine eigene Entführung nur erfunden.

Der 48-Jährige wollte damit verschleiern, dass er sich Geld aus den Tresoren der Post-Filiale genommen und Betrügern anvertraut hatte. Seine Post-Filialen hat er inzwischen schließen müssen und es wartet ein Verfahren wegen versuchten Betruges und Vortäuschen einer Straftat auf ihn.

Rückblende: Im April 2013 berichtete die Polizei über einen Überfall auf einen Hagener Geschäftsmann. Der 48-Jährige war Betreiber mehrerer Postfilialen, unter anderem in Eilpe und in Witten. Nach seinen Angaben war er auf der Bahnhofstraße in Hagen mit einer Waffe in ein Fahrzeug gezwungen worden. Anschließend seien die Räuber mit ihm zu seinen Postfilialen gefahren, wo er angeblich die Tresore öffnen musste. Schließlich hätten sie ihn in der Nähe von Hemer an einem Straßenrand zurückgelassen.

Dubiose Geld-Kopier-Methode

Doch die Polizei hegte schnell Zweifel, konnte dem Mann nach und nach seine Schilderungen widerlegen. Nun räumte er ein, die Tat nur vorgetäuscht zu haben. Seine Begründung: Er sei drei bislang unbekannten Betrügern auf den Leim gegangen war, die ihn mit dem „Wash-Wash-Trick“ geködert hatten. Betrüger, die auch an anderen Stellen der Republik in Erscheinung getreten sind, behaupten, sie könnten mit einem chemischen Verfahren echtes Geld quasi kopieren.

Ein erster Versuch sei erfolgreich gewesen, so der Ex-Post-Filialen-Betreiber. Der 48-Jährige nahm mehrere Zehntausend Euro aus seinen Tresoren und übergab sie an die „Geschäftspartner“. Doch die verschwanden.