Dortmund. .

Es ist schlicht, aber eindrucksvoll. Seit Samstag erinnert ein Mahnmal vor den Gebäuden von Auslandsgesellschaft und Steinwache an die zehn Mordopfer der rechtsextremen Vereinigung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU). Eines der Opfer, Mehmet Kubasik, wurde im April 2006 in seinem Kiosk an der Mallinckrodstraße von NSU-Terroristen erschossen.

Versagen der Behörden angesprochen

„Mehmet Kubasik war Teil unserer gemeinsamen Heimat. Trotzdem wurde er Opfer von Mördern, die aufgrund ihrer verbrecherischen Ideologie Menschen mit Zuwanderungsgeschichte hier nicht akzeptieren wollen“, sagte Oberbürgermeister Ullrich Sierau bei der Gedenkfeier mit jungen Botschaftern der Erinnerung im Beisein der Familie Kubasik, der türkischen Generalkonsulin Sule Özkaya und der Bundesbeauftragten für die NSU-Opfer, Barbara John.

Mehrfach ging es in den Ansprachen um das Versagen der Behörden bei der Aufklärung der Mordserie und der Verfolgung der NSU. „Das Mahnmal macht gegenwärtig, wie unfassbar das ist, was über Jahre in Deutschland passiert ist“, sagte NRW-Sozialminister Guntram Schneider. Das Versprechen nach den Erfahrungen des Nationalsozialismus, entschieden gegen Faschismus einzutreten, hätten Staat und Behörden „in den Jahren des NSU-Terrors nicht gehalten“, so Sierau. Die Gedenkstätte sei auch Mahnung, im Einsatz „für ein vielfältiges, demokratisches und tolerantes Dortmund nicht nachzulassen“.

Tochter dankt Sierau für Einsatz

Das betonte auch Gamze Kubasik, die Tochter des Dortmunder NSU-Opfers, die Sierau ausdrücklich für seinen persönlichen Einsatz dankte. „Ich überlasse meine Stadt nicht mehr den Nazis“, erklärte sie. „Heute nicht und auch nicht in den kommenden Jahren.“