Jetzt also doch die gGmbH. Das Hagener Stadttheater agiert somit formal betrachtet in Zukunft nicht mehr als Amt, sondern gemeinwohlorientiert und steuervergünstigt. Eine Entscheidung, die wir in Hagen auch schon vor zwei Jahren hätten treffen können.
Doch niemand soll glauben, dass damit der Aufbruch in glückselige, ewig sorgenfreie Zeiten des Hauses garantiert sei.
Zwar können Intendanz und Geschäftsführung künftig ein wenig abgenabelter von den Zwängen des städtischen Apparates agieren. Bekommt der Kämmerer in Zukunft mal wieder die Fesseln des Nothaushaltsrechts angelegt, muss über die Nachbesetzung jeder verschnupften Flötistin nicht gleich die Bezirksregierung befinden. Aber an der grundsätzlichen Abhängigkeit vom städtischen Jahreszuschuss über knapp 15 Millionen Euro ändert sich wenig.
Dieses Budget muss eine Kommune, die nun wahrlich nichts mehr zu verteilen hat, erst einmal mit schöner Regelmäßigkeit liefern können. Um das Theater mit all seinen Sparten in einem finanzpolitischen Reservat auf Dauer schützen zu können, bedarf es eines breiten bürgerschaftlichen Konsenses, diese Last auch schultern zu wollen.
Man darf gespannt sein, wie lange die Hagener da mitziehen, während parallel das nächste Bad schließt, Sportplätze zuwuchern und weitere Gebühren- und Steuererhöhungen drücken. Jetzt ist die gesamte Theaterfamilie gefordert, diese gesamtstädtische Solidarität mit dem Haus zu pflegen und zu erhalten.