Jenen Meckerköppen, die ständig murren, in Hagen sei nichts los, ­alles sei öde und tote Hose, em­pfehle ich wärmstens, sich an diesem Wochenende mal auf die ­Socken zu machen und viel Zeit und noch mehr Durchhaltevermögen im Handgepäck zu haben.

Denn überall in der Stadt wird gefeiert. Ob im Westfalenbad, wo leichte Klassik in Picknickatmosphäre an den Beckenrand lockt, oder auf dem Elbersgelände, wo der ­Piazza del Popolo, der Platz des Volkes, italienische Lebensfreude verbreitet und im Rahmen der „Extraschicht“ historische und kabarettistische Führungen angeboten werden – zu den Open-Air-Veranstaltungen pilgern mit Sicherheit Hunderte von Besuchern.

Nicht zu vergessen das dreitägige Hohenlimburger Stadtfest, auf dem an diesem Traum-Wetter-Wochenende garantiert halb Hagen aufmarschiert, das Stadtteilfest in Vorhalle und das Familienfest in Haspe. Die zahlreichen Sommerfeste, Gartenpartys, Nachbarschaftstreffs und Sportlerfeten gar nicht erst mitgerechnet.

Warum alles an einem Wochenende stattfinden muss? Nun ja, so ganz stimmt das nicht. Schließlich heißt es in einer Woche „Open-Air-Kino am Bismarckturm“ und „Swing in die Ferien“ mit der Max-Reger-Musikschule – um nur zwei Top-Events aufzuzählen.

Die Krux scheint (diplomatisch ausgedrückt) an einer suboptimalen Termin-Informations-Austausch-Politik zu liegen. Anfang eines Jahres einen Veranstaltungstisch, an dem Stadt-, Ortsteil-, Kultur- und Sportvertreter Platz nehmen, zu bilden, wäre vielleicht nicht ganz verkehrt. Und Fest-Organisatoren und Event-Planer sollten die sechseinhalbwöchigen Sommerferien auch nicht mehr als absolut partyfreie Phase ausrufen. Schließlich hat nicht ganz Hagen schulpflichtige Kinder und die komplette Stadt verschwindet auch nicht für 45 Tage von der Bildfläche.