Hagen.. Am Tag nach der schockierenden Mitteilung der Unternehmensführung der Nordwest Handel AG, die Firma im Jahr 2015 von Haspe ins Dortmunder Industriegebiet Phoenix West zu verlagern, waren sich alle Experten einig, dass diese Entscheidung den Wirtschaftsstandort Hagen schwächen wird.

Der Weggang der Nordwest Handel AG bedeutet eine enorme Schwächung des Wirtschaftsstandortes Hagen. Darin waren sich am Tag nach der schockierenden Mitteilung der Unternehmensführung, die Firma im Jahr 2015 von Haspe ins Dortmunder Industriegebiet Phoenix West zu verlagern, alle Experten einig.

Klare Worte in Richtung Stadtverwaltung

Jetzt räche sich, dass die Stadt Hagen jahrzehntelang keine Bodenvorratspolitik für Gewerbe und Indus­trie betrieben habe, sparte Hans-Peter Rapp-Frick, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer, nicht mit klaren Worten in Richtung Stadtverwaltung.

Er hoffe nun, dass die Verantwortlichen den Weggang von Nordwest als „Weckruf“ zu einer langfristig angelegten Flächenpolitik verstehen würden: „Man kann nicht immer nur darauf hinweisen, in Hagen keine geeigneten Grundstücke zu besitzen.“ Nordwest sei mit seinen zahlreichen Büroarbeitsplätzen ein Betrieb, nach dem sich jede Stadt die Finger lecke: „Und wenn die Stadt Hagen eine solche Firma nicht halten kann, dann hat sie ein Riesenproblem.“

Signale hatten sich gehäuft

Bei der für die Wirtschaftsförderung zuständigen Hagen-Agentur traf die Nachricht vom Nordwest-Umzug dagegen nicht überraschend ein. In den vergangenen eineinhalb Jahren, in denen er mit dem Unternehmen über einen neuen Standort verhandelt habe, hätten sich die entsprechenden Signale gehäuft, sagte Michael Ellinghaus, Bereichsleiter Unternehmensservice: „Trotzdem hat mich die Entscheidung betroffen gemacht. Schließlich ist Nordwest doch eng mit dem Standort Hagen verbunden.“

 Sicherlich habe eine Rolle gespielt, dass im derzeitigen Vorstand des Unternehmens kein Hagener mehr vertreten sei. Befremdet habe er zur Kenntnis nehmen müssen, dass der Nordwest-Vorstand offenbar auch an einen Umzug aufs Böhfeld am Hengsteysee nachgedacht habe: „Das Gebiet ist nicht einmal als Industriefläche ausgewiesen geschweige denn erschlossen. Wir haben dem Vorstand diesen absurden Vorschlag jedenfalls nicht gemacht.“

Der Landtagsabgeordnete Ulrich Alda (FDP) bezeichnete die Gründe für den Umzug der Nordwest AG als „nicht nachvollziehbar und eher vordergründig“. Er hoffe, dass der Aufsichtsrat des Unternehmens dem bedauerlichen Beschluss seine Zustimmung verweigern werde.