Hagen. . Ein halbes Jahr sollen sie an mehr als 80 Tatorten im Hagener Stadtgebiet mit ihren Farbschmierereien Stromkästen, Brücken, Geschäfte, Haltestellen oder Telefonzellen verschandelt haben. Schaden: 100.000 Euro. Jetzt wurden zwei 19-jährige Graffiti-Sprayer aus Hagen überführt.

Durch umfangreiche Ermittlungsarbeit des Polizeilichen Staatsschutzes konnten zwei 19-jährige Graffiti Sprayer überführt werden. Zwischen Oktober 2012 und April 2013 waren an mehr als 80 Tatorten im gesamten Hagener Stadtgebiet an Hauswänden, Brücken, Geschäften, Telefonzellen, Bushaltestellen und Stromkästen Farbschmierereien mit Sprühfarbe, Edding-Stiften oder Paintmarkern aufgebracht worden. Hierbei wurden immer wiederkehrend "129A", "ANTIFA" und "No Nazis" sowie andere markante, teils der linken Szene zuzurechnende Symbole geschrieben. Bislang beläuft sich der Schaden nach Polizeiangaben auf geschätzte 100.000 Euro.

Vager Anfangsverdacht erhärtet sich

Während der Tatortaufnahme vor einer Schule erhielten die Beamten den Hinweis, dass sich dieselben Symbole auch im Schulgebäudes selbst befinden würden. Ein zunächst vager Anfangsverdacht gegen einen 19 Jahre alten Hagener erhärtete sich im Laufe der Ermittlungen durch weitere belastende Verdachtsmomente puzzleartig, so dass beim Amtsgericht Hagen über die Staatsanwaltschaft ein Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Tatverdächtigen erwirkt werden konnte.

Graffiti an Brückenbogen in Hagen.
Graffiti an Brückenbogen in Hagen. © Polizei Hagen

Nach Auffinden von Beweismaterial bei der Durchsuchung der Wohnung und des Fahrzeuges des Tatverdächtigen, gestand er die Mittäterschaft und benannte einen weiteren, ebenfalls 19-jährigen Täter namentlich. In dessen Wohnung konnte dann umfangreiches Beweismaterial sichergestellt werden. Bei ihm wurden 2 Computer, 40 Farbspraydosen, 16 Paintmarker und 12 selbstgefertigte Farbschablonen aufgefunden und beschlagnahmt. Eine Aussage zum Tatvorwurf verweigerte der 19-Jährige.

Geschätzter Schaden von 100.000 Euro

Beide jungen Männer erwartet nun nicht nur ein Strafverfahren wegen der zahlreichen, mutwillig verursachten Sachbeschädigungen, sondern auch der zivilrechtliche Anspruch aller Geschädigten. Das heißt, sie müssen wohl für den geschätzten Schaden in Höhe von 100.000 Euro aufkommen.

Nicht auszuschließen ist, dass die beiden 19-Jährigen für weitere Taten in Frage kommen, die der Polizei noch nicht bekannt sind. Mögliche Geschädigte, die sich bisher noch nicht bei der Polizei gemeldet haben und signierte Graffitis an ihrem Eigentum vorgefunden haben, werden gebeten, sich bei der Hagener Polizei telefonisch unter 02331 / 986 - 2066 zu melden.