Delstern. .

Die Diskussion war so heiß wie die Temperaturen im engen Sitzungsraum der Bezirksvertretung Eilpe/Dahl. Grundschüler, Eltern und Lehrer waren in einem Protestzug aus Delstern ins Eilper Zentrum gekommen und drängten sich bei tropischer Hitze aneinander. Um die Politik davon zu überzeugen, dass der Teilstandort der Astrid-Lindgren-Schule auf jeden Fall erhalten werden muss.

Zumindest die gute Arbeit, die im Schatten der Hochbrücke geleistet wird, stellten Bezirksvertreter aller Fraktionen nicht in Frage. Insbesondere, dass der Gedanke der Inklusion seit 20 Jahren eine Rolle spielt, wurde gelobt. Dann war es vorbei mit der Einigkeit: Denn während die Mehrheit ein weiteres Ausbluten des Stadtteils Delstern fürchtet, rückt eine Minderheit einen gesamtstädtischen Blick auf die Schullandschaft in den Vordergrund und glaubt in Richtung Grundschule Volmetal und ihre räumlichen Möglichkeiten, dass Inklusionskonzepte auch an anderen Standorten funktionieren. Peter Neuhaus und Klaus Beyer (beide CDU) schwammen gegen den Strom: „Wir diskutieren immer nur mit dem Tenor ,ich möchte nicht’“, erklärte Neuhaus mit Blick auf die städtischen Finanzen, „der Sport will nicht sparen, das Theater nicht, die Schulen nicht. Aber keiner ist bereit, mehr zu zahlen.“

Bezirksbürgermeister Michael Dahme (SPD) lobte hingegen die Pionierarbeit: „Die Schule gehörte 1993 zu den ersten, die sich auf den Weg der Inklusion gemacht haben. Sie hat den höchsten Anteil an Kindern mit Förderbedarf. Das kommt nicht von ungefähr.“

Mit großer Mehrheit lehnte die BV den Vorschlag ab, Delstern zu schließen. Heute ist die Schullandschaft Thema einer Sondersitzung des Schulausschusses. Letztlich entscheiden muss der Rat.