Hagen. . Die Schullandschaft wird sich schneller als erwartet verändern. Das Schulamt hat eine üppige Vorlage erstellt, mit der die geplanten Reformen vorangetrieben werden sollen.

Die Schullandschaft wird sich in den kommenden Jahren schneller als erwartet verändern. Unter der Ägide seines Leiters Jochen Becker hat der Fachbereich Bildung für die kommende Sondersitzung des Schulausschusses am morgigen Freitag eine üppige Vorlage erstellt, in der die geplanten Reformen nicht nur zusammengefasst sind, sondern auch vorangetrieben werden sollen.

Kernstück des Papiers ist sicherlich die Einrichtung von zwei Sekundarschulen in Altenhagen und am Remberg. Diese sollen, sofern im Frühjahr jeweils 75 Anmeldungen zustande kommen, zum Schuljahr 2014/15 eröffnet werden und die Haupt- und Realschule Altenhagen bzw. die Hauptschule Remberg und die Realschule Emst ersetzen. Damit einher geht ein umfangreiches Revirement in der Nutzung der Gebäude. So soll die Realschule Emst, die keine Schüler mehr aufnehmen darf, in drei Jahren mit ihren dann noch verbleibenden Jahrgangsstufen 9 und 10 an die Realschule in Boelerheide angedockt werden.

Nach Emst wiederum soll 2016 das Rahel-Varnhagen-Kolleg umsiedeln, das derzeit noch im Schulzentrum Wehringhausen untergebracht ist. Auch die ebenfalls in Wehringhausen residierende Förderschule Friedrich von Bodelschwingh soll umziehen und mit der August-Hermann-Francke-Förderschule an deren Standort in der Selbecke verschmelzen. Um das organisatorisch bewerkstelligen zu können, soll die Francke-Schule bereits Ende Juli dieses Jahres „auslaufend geschlossen“ werden, also keine neuen Schüler aufnehmen dürfen. Dass sie bei der Fusion in drei Jahren auch ihren Namen verliert, liegt daran, dass die Bodelschwingh-Schule wesentlich größer ist (184 zu 76 Schüler).

Drei Grundschulen vor dem Aus

Aber auch im Grundschulbereich will die Verwaltung noch vor den großen Ferien Nägel mit Köpfen machen. Deshalb steht in der Sitzung auch die beabsichtigte Schließung der Grundschulen in Delstern, Regenbogen in Hohenlimburg sowie am Spielbrink in Haspe auf der Tagesordnung. Trotz der Proteste zahlreicher Eltern in der Bezirksvertretung Eilpe, die gestern Nachmittag bei zwei Gegenstimmen für den Erhalt der Delsterner Schule votierte, hält das Schulamt an seinen Plänen fest. „Wir müssen der Astrid-Lindgren-Schule für ihre Inklusionsbemühungen sehr dankbar sein, aber daran können wir nicht die Zukunftsperspektive der gesamten Schullandschaft ausrichten“, wirbt Jochen Becker um Verständnis für seinen Standpunkt.

Was aber geschieht mit den spätestens in drei Jahren leergezogenen Schulgebäuden, für die es keine Nachfolgeschulen gibt, namentlich dem riesigen Schulzentrum in Wehringhausen, den Grundschulen am Spielbrink und in Delstern sowie der schon längere Zeit ungenutzten Grundschule in Kückelhausen? Bislang gebe es keine konkreten Pläne, ließ die Verwaltung wissen, man werde sowohl einen Verkauf als auch eine anderweitige Nutzung der Immobilien genauestens prüfen.