Hagen.. Das Schulamt schlägt die Gründung von zwei Sekundarschulen in Altenhagen und am Remberg vor. Und plant langfristig ohne die Real- und die Hauptschule in Haspe sowie die Hauptschule in Hohenlimburg. Der Schulausschuss trifft sich am Freitag, 21. Juni, zu einer Sondersitzung, um über die Vorschläge zu beraten.

Das Schulamt schlägt die Gründung von zwei Sekundarschulen in Altenhagen und am Remberg vor, plant aber langfristig ohne die Real- und die Hauptschule in Haspe sowie die Hauptschule in Hohenlimburg. Mit diesem Konzept, das noch von der Politik abgesegnet werden muss, präsentierte Jochen Becker, Leiter des Fachbereichs Bildung, gestern die seiner Meinung nach notwendigen Konsequenzen aus dem Elternvotum und der seit drei Jahren anhaltenden Diskussion um die Zukunft der Hagener Schullandschaft: „Derzeit gibt es 13 Real- und Hauptschulen in der Stadt, Kinder haben wir zukünftig aber nur für maximal fünf.“

Keine Sekundarschule in Haspe

Am kommenden Freitag wird sich der Schulausschuss in einer Sondersitzung mit den Vorschlägen der Verwaltung beschäftigen. Es gilt als sicher, dass das Gremium und im Nachgang auch der Stadtrat die Gründung der beiden Sekundarschulen, in denen die Haupt- und Realschule Altenhagen bzw. die Hauptschule Remberg und die Realschule Emst aufgehen sollen, zum Schuljahr 2014/2015 beschließen werden. Damit entspricht die Stadt den Ergebnissen der umfangreichen Elternbefragung im April.

Beide Sekundarschulen sollen teilintegriert an den Start gehen, das heißt die Kinder werden bis einschließlich zur sechsten Klasse gemeinsam unterrichtet und anschließend, wie in der Oberstufe eines Gymnasiums, in Aufbau- und Grundkurse verteilt.

Zur Bildung einer weiteren Sekundarschule in Haspe konnten sich Politik und Verwaltung nicht durchringen, da die Elternzustimmung für einen dritten Standort nicht ausreichend gewesen sei. Doch das Schulamt hält ein Hintertürchen geöffnet: Sollte sich im Anmeldeverfahren im kommenden Frühjahr Bedarf für eine dritte Sekundarschule ergeben, würde diese, allerdings erst 2015, in Haspe an den Start gehen (und zwar ebenfalls teilintegriert).

Verantwortliche sind guter Dinge

Es kann natürlich auch ganz anders kommen: Wenn die beiden Sekundarschulen am Remberg und in Altenhagen die erforderliche Anmeldezahl von jeweils 75 Schülern verfehlen und damit nicht eröffnet werden können, würden die Hasper Schulen wohl erhalten bleiben. Die Realschule Emst und die Hauptschule Altenhagen, die schon jetzt keine Kinder mehr aufnehmen dürfen, würden aber auch dann nicht reaktiviert, stellte Becker klar: „Auch ohne Sekundarschulen wird es infolge der rückläufigen Kinderzahlen insgesamt weniger Schulen in Hagen geben.“

Die Verantwortlichen im Rathaus sind jedoch guter Dinge, dass die beiden Sekundarschulen im Bezirk Mitte die erforderliche Resonanz in der Elternschaft finden. Ellen Neuhaus, Vorsitzende des Schulausschusses, ließ jedoch durchblicken, dass einige Politiker als Kompensation statt der Hauptschule Ernst Eversbusch in Haspe lieber die Geschwister-Scholl-Hauptschule in Boelerheide schließen würden: „In dieser Frage zeichnet sich noch keine Mehrheit ab.“

Diskussion müsse weitergehen

Oberbürgermeister Dehm erklärte, die Diskussion um die Zukunft der Schullandschaft werde so oder so weitergehen müssen: „Das Ende der Fahnenstange ist längst nicht erreicht.“ Er bedauerte, dass in zwei Jahren wahrscheinlich nur eine Hauptschule übrig bleibe, was das Risiko einer Stigmatisierung beinhalte: „Genau das wollten wir eigentlich verhindern, doch die jetzigen Vorschläge stellen ein realistisches Abbild der Elternbefragung dar.“ Schulpolitik sei – und in diesem Punkt dürften wohl alle Eltern, Lehrer und Politiker mit dem Stadtoberhaupt übereinstimmen – kein Thema, das man „rein rational“ abhandeln könne.