Hohenlimburg. . Eigentlich hätte die Kaiserstraße erneuert werden sollen. Daraus wird nun nichts: Mit knapper Stimmenmehrheit hat die Bezirksvertretung am Mittwochabend die von der Verwaltung vorgesehene Erneuerung nämlich abgelehnt.

Das war ein Paukenschlag, der möglicherweise das Rechtsamt der Stadt beschäftigt und Oberbürgermeister Jörg Dehm auf den Plan rufen wird, den Beschluss zu beanstanden.

Denn mit knapper Stimmenmehrheit hat die Bezirksvertretung am Mittwochabend die von der Verwaltung vorgesehene Erneuerung der Kaiserstraße abgelehnt. Dabei hatte Roland Kirchhoff, Fachleiter für Anliegerbeiträge und Straßenerneuerung, mit Engelsgeduld versucht, die Politik von der Notwendigkeit der Maßnahme zu überzeugen. Denn die 73 Jahre alten Mischwasserkanäle dieser Haupterschließungsstraße sind so marode, dass sie erneuert werden müssen. Dringend.

Maßnahme für Anwohner finanziell schmerzhaft

Und weil es in Hagen seit 2006 einen Ratsbeschluss gibt, dass solche Kanalbaumaßnahmen bei betagten Straßen mit einer Sanierung der Fahrbahndecke erfolgen sollen, durfte die Verwaltung davon ausgehen, dass die Hohenlimburger Politik diese Maßnahme absegnet, obwohl sie für die Anwohner finanziell schmerzhaft ist.

Rund 300.000 Euro der insgesamt 1,4 Millionen Euro sollen sie berappen - oder zwölf Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche. Das erfordert für viele Anwohner nach der offiziellen Abrechnung im Jahr 2015 einen finanziellen Kraftakt. Das weiß auch Roland Kirchhoff, der aber deutlich machte: „So ist die Rechtslage.“ Und diese hat die Verwaltung auch bei der Sanierung An der Kehle, der Wilhelm- oder der Benekestraße umgesetzt. Umsetzen müssen.

Die Argumentation der Anwohner, die Fahrbahn sei durch den Baustellenverkehr im Zuge der Neugestaltung der Unteren Isenbergstraße hervorgerufen worden, konnte Kirchhoff zwar verstehen, letztlich aber unter rechtlichen Aspekten nicht akzeptieren. Gestern versicherte er: „Wenn ausschließlich die Kanalbaumaßnahme erfolgt, werden auch Beiträge fällig. Sitzt aber, wie von der Verwaltung geplant, die ,Enervie’ mit im Boot, wird es für die Anwohner insgesamt preisgünstiger.“ Möglicherweise wird sich die Bezirksvertretung deshalb am 26. Juni noch einmal mit diesem „Fall“ beschäftigen.

Holthauser Straße abgesegnet

Verabschiedet wurde dagegen die Sanierung der Holthauser Straße, die kurzfristig noch um einen „Wurmfortsatz“ der Schmalenbeckstraße erweitert wird. Dort sind die Anwohner eigentlich mit dem Status quo zufrieden.

Anders sieht es die Verwaltung, die eine Grundsanierung dieses Fahrbahnstückes für erforderlich hält. Der Anliegeranteil pro Quadratmeter Grundstück wurde hier auf 11 Euro festgelegt. Baubeginn soll Ende August sein. Bauzeit: neun Monate.