Hagen. .

Das Seegeflüster-Festival im Hengstey-Freibad fällt in diesem Jahr ins Wasser. Die Hagener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft, die das Open-Air-Event seit 2005 mit ihren Partnern federführend auf die Beine stellt, hat die Veranstaltung gestern offiziell abgesagt. Nach Angaben von Unternehmenssprecher Dirk Thorbow sei es diesmal nicht gelungen, ein attraktives Line-Up – gemeint ist ein zugkräftiges Band-Programm – zu buchen.

Als wesentlichen Grund für diese Entwicklung nennt der Veranstalter vor allem den relativ späten Termin im Jahr. Da die Sommerferien 2013 erst am 3. September enden und als Veranstaltungsdatum erst der 14. September in Frage gekommen wäre, hätten viele interessante Gruppen zu diesem Zeitpunkt ihre Open-Air-Tourneen längst beendet. Andere Formationen, die von der HVG favorisiert worden wären, sind wiederum in diesem Jahr gar nicht unterwegs, bei anderen Konzerten bereits schon gebunden oder in Studioarbeit vertieft, um neue Alben auf den Markt zu bringen.

„Eine Möglichkeit wäre gewesen, das Angebot qualitativ zurückzuschrauben und damit Besucherrückgänge in Kauf zu nehmen. Alternativ“, so Thorbow weiter, „hätten wir für einen ganz besonderen Top-Act natürlich auch noch tiefer in die Tasche greifen können. Aber damit wäre auch das bisherige Ticketpreis-Gefüge, das das Seegeflüster ja als eine Familienveranstaltung begreift, völlig gesprengt worden.“ Vor diesem Hintergrund habe die HVG eine Entscheidung treffen müssen und sich darauf verständigt, die Veranstaltung lieber abzusagen.

„Damit ist das Seegeflüster nicht tot“, versichert HVG-Geschäftsführer Christoph Köther. „Das wirtschaftliche Risiko darf jedoch das Vertretbare nicht übersteigen.“ Für das kommende Jahr kündigte er an, wieder ein attraktives Festival-Programm anbieten zu wollen.

Bereits im Dezember hatte die HVG, die in den vergangenen Jahren mehr als 50.000 Besucher am Ufer des Hengsteysees begrüßen konnte, angekündigt, das zweitägige Spektakel auf einen Top-Tag konzentrieren zu wollen. Dafür sollte die Besucherkapazität von 6000 auf 8000 Gäste erhöht werden. Das entsprechend veränderte Sicherheitskonzept ist mit den verantwortlichen Ordnungsbehörden der Stadt bereits abgestimmt. Vor diesem Hintergrund will man sich jetzt bereits sehr frühzeitig um attraktive Bands für 2014 bemühen.