Breckerfeld. . Bei der ersten Zumba-Party des TuS Breckerfeld kamen Frauen und einige Männer ins Schwitzen.
Neonfarbene Tops, laute Beats, wippende Pferdeschwänze und hochrote Gesichter, in denen sich Anstrengung und Euphorie zugleich widerspiegeln. Dazwischen laute Anfeuerungsrufe eines Trainers in der Sporthalle Breckerfeld in Richtung einer sich simultan bewegenden Masse – nein, dies ist keine Retrospektive auf die Aerobic-Welle der 80er-Jahre. Doch das Phänomen, das heute sowohl Teenies als auch Senioren in die Kurse zieht, ist ein ähnliches: Es heißt Zumba, ist eine Mischung aus tänzerischen Schrittfolgen und Fitnessübungen, ein Mix aus Popowackeln und schweißtreibendem Workout.
Kassen klingeln
Denn wie vor 30 Jahren, als Jane-Fonda-Jünger sich mit passenden Outfits und Aerobic-Videos eindeckten, lassen heute Millionen Zumba-Fans die Kassen der Vermarkter klingeln: Kleidung, bevorzugt in Knallfarben, Schuhe, Musik-CDs und eine DVD-Reihe fürs heimische Auspowern. Längst wurde das Programm um Kursvarianten erweitert, so dass unter dem Dachnamen Zumba auch Kinder (Zumb Atomic), Wasserratten (Aqua Zumba) oder Senioren (Zumba Gold) eine immer größer werdende Fangemeinschaft wachsen kann. Hinzu kommen Zumba-Partys, also mehrstündige Veranstaltungen, bei denen mehrere zertifizierte Trainer bis zu mehreren Hundert Teilnehmern bei Salsa-Rhythmen mit einem Tanz-Mix aus Tango und Samba, Bauchtanz und Hip-Hop einheizen.
Nadine Wilkes ist Mitglied beim ZIN, dem „Zumba Instructor Network“, und seit gut eineinhalb Jahren „Vortänzerin“ für die (noch) ausschließlich weiblichen Kursteilnehmer beim TuS Breckerfeld. Alle Damen hier bestätigen: Bereits nach 20 Minuten ist man komplett durchgeschwitzt, aber es macht unglaublich viel Spaß. Und spätestens nach zwei, drei Zumba-Stunden fällt auch die anfängliche Scheu, die Hüften locker wie eine Latina kreisen zu lassen. Die Musik in der kleinen Sporthalle ist mitreißend und laut – so laut, dass der zeitgleich stattfindende Pilates-Kurs im Gymnastikraum auch noch etwas davon hat.
Hüfte, Po und Arme gleichzeitig
Zu jedem Lied wird stets eine bestimmte Choreografie getanzt, deren Schritte bei Einsteigern vielleicht nicht auf Anhieb sitzen, zumal man dazu gleichzeitig ja auch noch Hüfte, Popo und Arme bewegen soll: „Das ist aber auch nicht so wichtig, denn der Spaß steht im Vordergrund“, so Trainerin Nadine. Und weil sich Zumba durch wiederkehrende Choreografien auszeichnet, falle es von Stunde zu Stunde leichter, die „richtigen“ Schritte mitzutanzen.
Dreistündige Fitnessparty
Dass dieses Konzept aufgeht, ist besonders auch auf den Zumba-Partys zu beobachten, wenn sich Fitnesswillige aus unterschiedlichen Städten synchron bewegen. 130 Teilnehmer, darunter auch aus Ennepetal, Gevelsberg, Hagen und Halver, zählte die erste Veranstaltung dieser Art in Breckerfeld.
Neben Nadine Wilkes gaben Jule Backhaus, Julia Grossmann und Björn Stadie vom Podest aus „den Tanz an“ und sorgten dafür, dass die Ladies und geschätzten zehn männlichen Zumba-Fans nicht nur ordentlich ins Schwitzen kamen, sondern auch eine spürbar positive Energie in der Halle verbreiteten, die sich regelmäßig in lauten Jubelrufen und Applaus für die Trainer entlud. Damit niemand während der dreistündigen Fitness-Party dehydrierte, hatten die Organisatoren vorsorglich in einer Ecke kistenweise Mineralwasser gestapelt.
„Es hat allen so viel Spaß gemacht, dass es definitiv eine weitere Zumba-Party in Breckerfeld geben wird“, verspricht Nadine Wilkes. Wer sich bis dahin ein bisschen eintanzen möchte: Der Kursus läuft donnerstags von 20 bis 21 Uhr in der kleinen Sporthalle. Er sei zwar gut besucht, der ein oder andere Platz aber noch frei. „Wer ausprobieren möchte, ob Zumba etwas für ihn ist, soll einfach mal zu einer Schnupperstunde vorbeikommen und sich von der guten Laune mitreißen lassen.“