Breckerfeld. . Angesichts der erheblichen Wildschäden hat die Jagdgenossenschaft Waldbauer entschieden, die Pachteinnahmen in diesem Jahr komplett in die Rücklage umzuleiten.
Der pekuniären Not gehorchend, beschloss die Jagdgenossenschaft Waldbauer im Rahmen der Beratung des Haushaltsplanes für das laufende Jagdjahr 2013/2014 mit großer Mehrheit, dass die Besitzer den Gürtel enger schnallen müssen: Die Jagdpacht, die durch Verpachtung des Reviers eingenommen wird, wird nach Abzug der laufenden „normalen“ Kosten nicht anteilig an die Grundeigentümer ausgezahlt, sondern einer Rücklage zur Finanzierung der steigenden Wildschäden zugeführt. Bei dem Beschluss waren die Eigentümer von 213 Hektar der knapp 300 Hektar großen Genossenschaftsjagd vertreten.
Wildschäden auf der Tagesordnung
In der Mitgliederversammlung unter dem Vorsitz von Thomas Hagebeuker bestimmten die hohen Wildschäden die Diskussion bei fast allen Tagesordnungspunkten. Das begann bereits im Geschäftsbericht von Bürgermeister Klaus Baumann: „Der Vorstand beschäftigte sich in Gesprächen mit unserem Pächter und betroffenen Landwirten – die Schäden des letzten Jahres beziffern sich auf fast 18.000 Euro – mit der Wildschadensproblematik.“ Während in den Vorjahren noch eine Auszahlung des Jagdgeldes (2010/11 - 17,83 Euro je Hektar, 2011/12 - 19,47 Euro je Hektar) möglich gewesen sei, werde der Vorstand für das laufende Jahr vorschlagen, auf eine Auszahlung zu verzichten. Im übrigen habe auch der Jagdpächter darauf hingewiesen, dass er nicht bereit und in der Lage sei, die hohen Schäden, im wesentlichen verursacht durch die Größe der Maisfelder des früheren Gutes Schöpplenberg (allein hier gab es Schäden von 15.000 Euro), in voller Höhe zu tragen.
Viele Anwesende würdigten die Bemühungen der Jäger, die Zahl der Wildschweine zu verringern, die auf den Grünlandflächen der Landwirte, die vorwiegend Milch erzeugen, auch große Schäden verursachen. Im letzten Jahr waren es rund 2000 Euro, die aufgrund der Beschlusslage der Jagdgenossenschaft aus den Pachterträgen erstattet werden.
Anerkennung gab es auch für den Bewirtschafter der großen Ackerflächen in Schöpplenberg, der rechtzeitig vor dem Schieben der Maiskolben oder der Getreideähren breite Schneisen in seinen Feldern und am Waldrand entlang anlegt oder zum Teil an den Rändern zum Wald vor dem Mais auf 30 Meter Breite Weizen anbaut, der bereits im Sommer in die Biogasanlage wandert. Mit Blick darauf, dass der Jagdpachtvertrag abläuft, wurde der Vorstand beauftragt, Gespräche mit dem Revierinhaber zur Neuverpachtung zu führen.