Helfe. .
An der Biologischen Station Hagen, Haus Busch 2, wird am Wochenende ein Insektenhotel gebaut. Kinder und Eltern sind als Helfer willkommen, verriet uns Kristin Mindemann (31), Leiterin der BUND-Kindergruppe.
Welche Arten von Hotelgästen erwarten Sie denn?
Kristin Mindemann: Insekten, die in unseren Städten und in der verbauten Landschaft immer weniger Nistmöglichkeiten finden. Das sind in erster Linie Bienen, Wespen und Hummeln, aber auch Florfliegen und Marienkäfer.
Das sind aber doch keine seltenen Tiere, die unbedingt geschützt werden müssen . . .
Moment, es geht uns nicht um die staatenbildenden Honigbienen oder Wespen. Wir legen „Zimmer“ für solitäre Arten an, die für den Menschen harmlos sind und im Spätsommer auch nicht in Scharen über unseren Pflaumenkuchen herfallen. Die meisten dieser Arten sind nicht stechfähig.
Welche Rolle spielen sie denn in der Natur?
Ganz wichtig sind solitäre Bienen und Wespen als Bestäuber für Pflanzen, denn ihre volkbildenden Verwandten können keineswegs alle Blüten abdecken. Solitäre Wespen sind erfolgreiche Schädlingsbekämpfer, die Blattläuse, Käferlarven und Schmetterlingsraupen ihrer Brut als gelähmte Nahrung zur Verfügung stellen.
Hört sich makaber an . . .
Zugegeben, ein bisschen wirkt es auch so. Die Wespen machen ihre Beute durch Gift bewegungsunfähig und schleppen sie dann in ihre Niströhre. Die Larven ernähren sich dann von diesem lebenden Vorrat. Solitär lebende Bienen füttern ihren Nachwuchs übrigens mit Nektar und Blütenpollen.
Wenn diese Insektenarten so bedeutsam sind, warum kennt sie dann kaum jemand?
Oh, vielen Gartenbesitzern und Naturfreunden sind sie wohl bekannt. Mit unserem Insektenhotel am Umweltzentrum Haus Busch wollen wir vor allem Kinder für Wildbienen und Co. begeistern. Sie sollen uns helfen, die Bruthöhlen und Winterquartiere herzurichten. Eingeladen sind Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren mit ihren Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln oder weiteren Begleitpersonen.
Wie baut man ein Hotel für Insekten?
Mit einem Geflecht aus Ruten, das mit Lehm gefüllt wird, sowie mit Schilf-, Gras- und Staudenbündeln. Auch angebohrte Baumscheiben und Ziegelsteine kommen zum Einsatz. Durch die Vielfalt an unterschiedlichen Materialien soll möglichst verschiedenen Arten auf kleinem Raum eine Nist- und Überwinterungsmöglichkeit geboten werden, da sich darunter viele Spezialisten befinden, die auf bestimmte Gegebenheiten angewiesen sind. Die Brutröhren sind unterschiedlich groß, viele Arten sind ja Spezialisten. Wir treffen uns am Samstag, 25. Mai, von 10 bis 13 Uhr an der Biologischen Station. Nach getaner Arbeit wird der Grill angefeuert.